US-Forscher warnen: die Marktdynamik in der Mobilität werde von vielen unterschätzt – allen voran von der deutschen Autoindustrie. Das autonome Elektroauto werde bereits 2021 auf den Straßen verbreitet sein, ganz ohne politischen Druck.

Stuttgart - Die Vision von James Arbib und Tony Seba ist für die Autoindustrie eine eher düstere: Bereits 2030 werden demnach US-Bürger 95 Prozent aller Wegstrecken in Elektrofahrzeugen zurücklegen, die autonom fahren und einigen wenigen Anbietern gehören: so genannten Transport-as-a-Service-Anbietern (TASS). Europa werde dieser Entwicklung folgen. Das schreiben der Silicon-Valley-Unternehmer Seba und der Londoner Tech-Investor Arbib in einer Studie des kalifornischen Thinktanks RethinkX. Die Konsequenz: Kaum jemand wird noch ein eigenes Auto besitzen, weil das schlicht zu teuer wäre. Denn jeder zurückgelegte Kilometer würde im Vergleich mit dem Individualverkehr nur noch ein Zehntel kosten, wie die beiden Forscher vorrechnen. Was die deutschen Autobauer gut können, wird dieser Prognose zufolge also nicht mehr gebraucht: die diffizile Herstellung eines Verbrennungsmotors mit seinen mehr als 2000 beweglichen Teilen, die sich in hoher Geschwindigkeit drehen.