Forscher aus Japan und Norwegen haben untersucht, inwiefern häufiges und lautes Lachen sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Dabei zeigt sich: Nicht jede Art von Humor hat einen Effekt.

Yamagata - Schon Aristoteles sagte: „Lachen ist eine körperliche Übung von großem Wert für die Gesundheit.“ Eine aktuelle Studie aus Japan zeigt nun, wie recht der griechische Philosoph damit hatte.

 

Ein Forscherteam der Universität Yamagata hat über 17 000 Männer und Frauen nach deren Lachgewohnheiten befragt und über einen Zeitraum von 5,2 Jahren beobachtet, wie sich deren Herz-Kreislauf-Gesundheit und Sterbequote entwickelten. Die Probanden waren durchschnittlich 63 Jahre alt, und sie wurden in drei Lach-Gruppen eingeteilt: Mehr als einmal Lachen pro Woche; weniger als einmal pro Monat, aber mehr als einmal pro Woche; und weniger als einmal pro Monat.

Dies wirft sicherlich hierzulande die Frage auf, wie man weniger als einmal pro Monat lachen kann. Studienleiter Kaori Sakurada betont, „dass die Probanden ausdrücklich gefragt wurden, wie oft sie lauthals lachten“. Und das passiert in Japan traditionell seltener als bei uns.

Das Sterberisiko ist bei jenen, die wenig lachen, deutlich erhöht

Immerhin aber zählten sich mehr als 80 Prozent der Probanden zur Kategorie derjenigen, die mehr als einmal pro Woche lauthals lachen. Gerade mal 3,3 Prozent outeten sich als Spaßbremsen, die weniger als einmal pro Monat lachen. Was aus medizinischer Sicht zu begrüßen ist. Denn das Sterberisiko der Weniger-Lacher, so das zweite Ergebnis der Studie, war im Beobachtungszeitraum fast 2,4 Mal so hoch wie bei den Viel-Lachern.

Das Risiko für einen Infarkt oder ein anderes kardiovaskuläres Ereignis war bei denjenigen, die weniger lachen, um das 1,7-Fache erhöht, und auch Diabetes und Übergewicht kamen bei ihnen öfter vor. Zudem waren sie deutlich häufiger Single.

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Für Kaori Sakurada steht daher fest, dass ein Leben mit niedriger Lach-Frequenz auch ein Leben mit hohen Risiken für die Gesundheit ist. Was nach Ansicht des Epidemiologen und Gesundheitsforschers nicht nur daran liegt, dass Wenig-Lacher öfter rauchen, trinken und bewegungsarm auf dem Sofa sitzen. Sondern auch daran, dass umgekehrt häufiges Lachen direkte Positiv-Effekte auf das Immunsystem hat. „Außerdem dämpft es den Blutzuckerwert und die Ausschüttung von Stresshormonen“, so Sakurada.

Ein guter Sinn für Humor hilft im Alltag besser mit Stress umzugehen

Möglicherweise rührt der medizinisch positive Effekt des Lachens aber auch daher, dass es meistens der Ausdruck einer humorvollen Lebenshaltung ist. Diese wiederum verlängert laut einer Studie, die Sven Svebak an der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie durchgeführt hat, das Leben um bis zu 20 Prozent – jedenfalls im Vergleich mit jenen Menschen, die nahezu humorlos sind.

Als Ursache vermutet Neuromediziner Svebak: „Ein freundlicher Sinn für Humor wirkt wie ein Stoßdämpfer in einem Auto. Er ist ein mentaler Stoßdämpfer, der uns hilft, im Alltag besser mit Frustrationen, Ärger und Konflikten zurechtzukommen.“

Svebak betont jedoch, dass dies nur für den freundlichen, den Menschen zugewandten Humor gilt. Anders dagegen ist das bei Schadenfreude, Häme und anderen feindlich gesinnten Typen des Humors. Wer also länger leben will, sollte nicht nur laut und herzhaft lachen, sondern dies auch mit wohlwollender Absicht tun.