Den Spielball hatte er nicht dabei – anders als Deniz Undav, der beim Sieg des VfB Stuttgart gegen RB Leipzig (Liveticker und Statistiken) gleich dreimal erfolgreich gewesen war. Aber: Weniger glücklich als sein Kollege aus dem VfB-Angriff war Jamie Leweling nicht deswegen. Ganz im Gegenteil.
„Jetzt habe ich es endlich geschossen, mein erstes Tor“, sagte er mit einem Strahlen im Gesicht. Und berichtete davon, dass „in der Mannschaft aus Spaß ja schon viel geredet wurde“. Nach dem Motto: Der kann ja gar keine Tore erzielen.
Diese Sorge war zwar unbegründet, weil der 22-Jährige auf seinen vorherigen Stationen bei der SpVgg Greuther Fürth und beim 1. FC Union Berlin schon insgesamt sechs Bundesligatreffer erzielt hatte – auch einen gegen die Stuttgarter. Tatsächlich war er seit seinem Wechsel zum VfB im vergangenen Sommer den Beweis jedoch schuldig geblieben, dass er auch im Brustring-Trikot noch weiß, wie man den Ball im gegnerischen Kasten unterbringt. Trotz teils sehr guter Möglichkeiten. „Er hatte ja schon einige Situationen“, wusste auch der VfB-Trainer Sebastian Hoeneß – und meinte zum erzielten Tor des Stürmers gegen RB: „Endlich.“
Das 3:1 war für Hoeneß „überragend wichtig“
Dieses 3:1 kurz nach der Pause sei zudem „überragend wichtig“ gewesen, meinte der Coach, schließlich wurde eine mögliche Wende im Spiel damit schnell zunichte gemacht. Hoeneß hatte Jamie Leweling gegen die Leipziger nicht auf der rechten Außenbahn, sondern an der Seite von Deniz Undav in der Spitze aufgeboten.
„Ich habe das in Fürth und Berlin auch schon gespielt“, meinte Leweling, der vom Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nicht nur für seinen Treffer gelobt wurde: „Er hat viele Kilometer abgespult und extrem für die Mannschaft gearbeitet.“ Von den so entstandenen Räumen profitierte dann auch Undav („Ich freue mich mehr für ihn als für mich“) bei seinem Dreierpack.
An einen solchen glaubt Jamie Leweling für seine nähere Zukunft nicht unbedingt. „Ein Tor reicht erst mal“, meinte der gebürtige Nürnberger, der aber auch klarmachte, dass er das Toreschießen nun nicht wieder einstellen will: „Vielleicht nächste Woche noch mal eines.“ Trainer, Sportdirektor und Mannschaft, die den Debütanten in der Kabine feierte, hätten sicher nichts dagegen.