Stürmer des VfB Stuttgart Kommt er fix? Deniz Undav erneuert sein Bekenntnis zum VfB
Bisher ist er nur ausgeliehen. Doch Deniz Undav will unbedingt beim VfB Stuttgart bleiben. Das machte er am Freitagabend in Augsburg noch einmal mehr als deutlich.
Bisher ist er nur ausgeliehen. Doch Deniz Undav will unbedingt beim VfB Stuttgart bleiben. Das machte er am Freitagabend in Augsburg noch einmal mehr als deutlich.
Hier ein Interview, da noch ein Mikrofon, in das er sprechen sollte – und dazwischen? Vertrieb sich Deniz Undav am späten Freitagabend in der WWK-Arena von Augsburg die Zeit auf seine Weise: Er wurde selbst zum Reporter.
Für den clubeigenen TV-Sender interviewte der Stürmer des VfB Stuttgart seinen Kollegen Maximilian Mittelstädt einfach selbst. Kein großes Ding, aber die Szene unterstrich, was Deniz Undav wenige Minuten später noch einmal betonte: „Es macht einfach Spaß, hier zu spielen.“ Und weil in der kommenden Saison auch noch ganz große Spiele anstehen, will Undav eines auf gar keinen Fall: Stuttgart wieder verlassen.
„Übertrieben Lust“ habe er, betonte der Angreifer, der in dieser Saison schon 18 Treffer erzielt hat – und wiederholte eine Art Liebeserklärung an den VfB und seine Anhänger: „Ich habe mir hier etwas aufgebaut. Ich verstehe mich mit allen gut und ich liebe die Fans.“ Er fügte an: „Ich glaube, die lieben mich auch – zumindest hoffe ich es.“
Da kann er sich ziemlich sicher sein, schließlich hat sich Deniz Undav in seinem ersten Jahr beim VfB als Gewinn auf und neben dem Platz erwiesen. „Wichtig für die Kabine“ sei er, sagte jüngst Fabian Wohlgemuth. Der Stuttgarter Sportdirektor weiß aber auch: Der bald 28-Jährige ist kein Pausenclown, sondern bei all der Lockerheit auch sehr leistungsorientiert: „Er ist sehr selbstkritisch.“
Mit dieser Mischung hat der Stürmer dem Club geholfen, die Rückkehr in die Champions League zu erreichen – an der er nun auch selbst teilnehmen möchte. „Das ist mein Traum“, sagte er am Freitag nach dem 1:0 gegen den FC Augsburg (Liveticker und Statistiken), mit dem der VfB Platz drei in der Bundesliga sicherte und einen Spieltag vor Schluss die Marke von 70 Punkten knackte. Das gelang zuletzt in der Meistersaison.
Deniz Undav indes hat sich schon zweimal für die Europa League qualifiziert – aber dann nicht an diesem Wettbewerb teilgenommen. Einmal gelang das in Belgien mit Union Saint-Gilloise, nach dem Saisonende wechselte der Angreifer aber nach England zu Brighton & Hove Albion. Auch mit dem Premier-League-Club schaffte er es in die Europa League, es folgte jedoch seine Leihe zum VfB Stuttgart. „Sich jetzt für die Champions League zu qualifizieren und dann nicht zu spielen“, meinte Undav, „das wäre schade.“
Entsprechend hat er seine Vorstellungen allen Beteiligten mitgeteilt. „Ich habe meinen Wunsch geäußert und allen klipp und klar gesagt, was ich möchte“, sagte er in Augsburg, auch bei seinem eigentlichen Club in England wissen die Verantwortlichen Bescheid. Mit denen übrigens, habe er im Laufe dieser Saison nur einmal Kontakt gehabt, mit dem Trainer Roberto de Zerbi. „Das war irgendwann in der Hinrunde“, erinnerte sich Deniz Undav.
Ob der Stürmer, der einst als Jugendlicher beim SV Werder Bremen aussortiert worden war, nach dem Umweg über die vierte und dritte Liga sowie über Belgien und England nun auch mit dem VfB in der Champions League spielen wird, ist nun auch eine Frage des Geldes. Die Stuttgarter können Undav per Kaufoption verpflichten. Müssten dafür aber eine Ablöse zahlen, die im Bereich von 20 Millionen Euro liegt. Bis Mitte Juni, hieß es zuletzt, müsse eine Entscheidung fallen. Dazu muss der Angreifer noch mit einem langfristigen und sicher gut dotierten Vertrag ausgestattet werden. „Wenn wir uns das nicht leisten können, würden wir keine Gespräche führen“, sagte unlängst Fabian Wohlgemuth – der trotzdem hart verhandeln wird.
Das Ziel ist aber klar: Deniz Undav will weiter mit dem VfB, der VfB will weiter mit Deniz Undav – zum Beispiel in der kommenden Saison gegen Real Madrid spielen. „Madrid ist das Nonplusultra“, sagte wie viele andere nun Deniz Undav, grinste, und malte sich was ganz Besonderes aus: „Vielleicht machen wir sie dann ja platt.“