Nach dem 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach hat sich Deniz Undav ausführlich geäußert. Über seinen möglichen Verbleib beim VfB Stuttgart – und den seines kongenialen Sturmpartners Serhou Guirassy.
Deniz Undav bat um Entschuldigung. Um Entschuldigung bei sich. „Ihr habt mich fertig gemacht. Jetzt könnt Ihr auch mal Sorry sagen“, entgegnete der Stürmer des VfB Stuttgart all jenen, die ihn vor wenigen Monaten für seine Aussage belächelt hatten, Bayer Leverkusen und der VfB seien die zwei besten Mannschaften Deutschlands.
Jetzt hat er es Schwarz auf Weiß: Der VfB ist Vizemeister. Und nach Leverkusen tatsächlich die zweitbeste Mannschaft der Bundesliga.
Undav hat den Moment des Triumphes beim 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach noch einmal voll ausgekostet. Als klar war, dass seine Mannschaft die Saison noch vor den Bayern abschließt, habe er Gänsehaut gehabt, berichtete der 18-Tore-Mann. Nach Schlusspfiff war er auf den Zaun zu den Fans geklettert, um in das weiß-rote Freudenmeer einzutauchen. Für den 27-Jährigen ein weiterer besonderer Moment. Denn: „Ich liebe die Fans, der Verein ist überragend.“ Weshalb für den EM-Fahrer auch nach dem 34. Spieltag klar ist, wo er seine sportliche Zukunft sieht: „Ich habe meinen Wunsch geäußert. Ich möchte hierbleiben.“
Die Aussagen sind nicht neu, Undav hat sie am Samstag aber noch einmal unterstrichen. Die Frage wird sein, wie Undavs Stammclub Brighton & Hove Albion dazu steht. Und wie der VfB die geforderten 20 Millionen Euro Ablöse (plus Undavs Gehalt) aufbringen beziehungsweise drücken kann. Am Samstag wurde bekannt, dass sich der Tabellen-Zehnte der Premier League und Trainer Roberto de Zerbi zum Saisonende trennen werden. Undavs Kommentar: „Mal schauen, was jetzt der Plan von Brighton ist.“
Sein Blick geht unabhängig davon klar Richtung VfB. Er hoffe, so Undav, dass die Mannschaft weitgehend zusammenbleibt. Bei seinem kongenialen Sturmpartner Serhou Guirassy, der gegen Mönchengladbach seine Saisontore 27 und 28 erzielte, hat er jedoch Zweifel. Ihn sieht er auf dem Absprung. „Wenn du so ein Stürmer bist mit so einer niedrigen Ausstiegsklausel, ist klar, dass die großen Vereine anklopfen. Dann müssen wir uns nichts vormachen, dass er den nächsten Schritt machen will.“ Undav möchte zumindest alles versuchen, Guirassy von einem Verbleib beim VfB und gemeinsamen Auftritten in der Champions League zu überzeugen. „Ich bearbeite ihn die ganze Zeit“, verriet der Stürmer. „Aber der lässt sich nicht in die Karten schauen.“ Undavs Hoffnung: „Vielleicht hat er ein gutes Herz.“
