Die Bundeswehr will den Suhler Waffenhersteller Haenel mit der Lieferung des neuen Sturmgewehrs beauftragen. Der Verlust des Großauftrags könnte langfristige Nachteile für die Oberndorfer haben, die nun eine Klage vor Gericht erwägen.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Die eigentlich für Ende September angekündigte und nun vorgezogene Entscheidung hat selbst Intimkenner der Verhältnisse überrascht: Nicht Heckler & Koch, sondern der Thüringer Waffenhersteller C. G. Haenel soll die Bundeswehr mit 120 000 neuen Sturmgewehren mitsamt Zubehör ausstatten. Der Auftrag zur Ablösung des G36 hat einen Umfang von 245 Millionen Euro. Diese Niederlage ausgerechnet in ihrer Paradedisziplin ist vor dem Hintergrund der schwierigen Wirtschaftslage ein schwerer Rückschlag für die Oberndorfer.