Die Temperaturen gehen zurück, und orkanartige Böen drohen: Deutschland erwartet das Sturmtief „Siglinde“. Solche Stürme gibt es besonders oft im Herbst. Doch wie entstehen sie eigentlich?

Stuttgart - Sobald der Herbst in Deutschland Einzug hält, wird es draußen nicht nur kälter und dunkler – auch teilweise heftige Stürmen halten Einzug. Deutschland steht vier Wochen nach Sturmtief „Fabienne“ mit „Siglinde“ der nächste große Herbststurm bevor. Wie aber entstehen eigentlich diese typischen Herbststürme?

 

„Im Herbst wird es bei uns immer früher dunkler und kälter, die Kraft der Sonne lässt nach. Auch in den Polarregionen fallen die Temperaturen, dort entsteht ein Tiefdruckgebiet“, erklärt Marco Puckert, Mitarbeiter vom Deutsch Wetterdienst (DWD). „In Teilen Mittel- und Südeuropas ist es dahingegen noch recht warm und es herrscht dort ein hoher Luftdruck. Der Temperaturunterschied zwischen den Polarregionen und Mittel- und Südeuropa wird also größer“, so der Experte.

Im Jahr 1999 hinterließ „Lothar“ immense Schäden

Das Tiefdruckgebiet dehnt sich von den Polarregionen bis nach Mittel- und Südeuropa aus, wo es dann auf das Hochdruckgebiet trifft. Zwischen diesen beiden Kalt- und Warmfronten weht nun ein heftiger Wind in ungefähr acht bis zehn Kilometer Höhe. Wegen der großen Temperaturunterschiede kann sich dieser sogenannte Jetstream gut entwickeln.

Beim Sturmtief „Fabienne“ handelte es sich um einen sogenannten Schnellläufer. Darunter versteht man verhältnismäßig kleine, aber intensive Tiefs an den Rändern von Tiefdruckgebieten. Im Jahr 1999 sorgte das Orkantief „Lothar“ beim Stuttgarter Flughafen für Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 144 Kilometern pro Stunde – und hinterließ immense Schäden.