Offenbar hat Stuttgart Glück gehabt: Feuerwehr und Polizei berichten zwar von entwurzelten Bäumen und losen Ziegeln, verletzt wurde aber niemand. Erhöhte Vorsicht gilt derzeit auf Waldwegen.

Stuttgart - Während Sturmtief „Fabienne“ im Süden von Deutschland wütete und Orkanböen von bis zu 125 km/h erreichte, ist Stuttgart am Sonntag verhältnismäßig glimpflich davongekommen. Polizei und Feuerwehr berichten zwar von weit mehr Notrufen als sonst, trotzdem seien keine größeren Schäden entstanden. Das Unwetter sei „heftig aber kurz“ gewesen, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Feuerwehr.

 

Zwei Bäume im Kaltental drohten umzustürzen

Dank der Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes hatte die integrierte Leitstelle schon im Vorfeld Verstärkung angefordert um die Wetterlage gemeinsam im Auge zu behalten. Vom späten Nachmittag bis etwa um 20.30 Uhr mussten die Feuerwehrleute 37 Mal ausrücken. Bei einem Großteil der Einsätze handelte es sich um entwurzelte Bäume und lose Dachziegel, heißt es in der Pressemitteilung der Feuerwehr.

Zum arbeitsintensivsten Einsatz sei die Feuerwehr ins Kaltental (Stuttgart-Süd) ausgerückt. Dort hatten sich zwei Bäume ineinander verkeilt. Sie drohten umzustürzen und mussten zunächst gesichert und später kontrolliert gefällt werden. Der Feuerwehr Stuttgart ist niemand bekannt, der durch das Sturmtief verletzt wurde.

Feuerwehr und Polizei melden keine Verletzten

Auch Tobias Tomaszewski, Pressesprecher der Stuttgarter Polizei, sind keine Verletzten in Stuttgart bekannt. In 70 Einsätzen kümmerten sich die Beamten während des Sturmtiefs hauptsächlich um herabgestürzte Äste und umgefallene, mobile Verkehrs- sowie Baustellenschilder.

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Alle Einsatzkräfte sind sich einig: Stuttgart ist am Sonntag glimpflich davon gekommen. Dabei handelt es sich vermutlich um Glück. Die Kessellage hätte jedenfalls nichts mit den geringen Sturmschäden zu tun, sagt ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes: „Großflächig kam es zu Sturmböen, Orkanböen traten am Sonntag nur punktuell auf. Stuttgart blieb davon weitgehend verschont.“ Die Windgeschwindigkeit im Stuttgarter Stadtgebiet lag bei bis zu 75 Kilometer pro Stunde auf dem Scharrenberg in Degerloch. Am Stuttgarter Flughafen wurden Sturmböen von bis zu 99 Kilometer pro Stunde gemessen.

Vorsicht auf Wald- und Wanderwegen

Nachwehen des Unwetters sollten nicht unterschätzt werden. „Auf Wald- und Spazierwegen wäre ich in den nächsten Tagen vorsichtshalber mit offenen Augen unterwegs“, rät Tobias Tomaszewski. Und auch der Deutsche Wetterdienst bestätigt: „Auf Waldwegen und unbefestigten Straßen gilt in den nächsten Tagen erhöhte Vorsicht vor losen Ästen.“

Vorerst muss die Region Stuttgart mit keinen weiteren Gewittern und Unwettern rechnen. „Für die nächsten Tage erwarten wir Hochdruckwetter“, sagen die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst. Am Donnerstag und Freitag könnte es noch einmal Temperaturen über 20 Grad geben. Am Wochenende werde es dann wieder deutlich kühler.