Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) nannte die Summe "überschaubar und begründbar". Es sei zu bedenken, dass seit der ersten Projektskizzierung bis zu einer ersten konkreten Kostenaufstellung allein 200 Millionen Euro Inflation angefallen sein. "Wenn ich die Differenz betrachte, habe ich sehr, sehr großes Vertrauen", sagte Mappus.

Er habe unter Berufung auch auf seinen Vorgänger mehrmals betont: "Wir machen Stuttgart 21 nicht zu jedem Preis." Dies bedeute, dass die Kalkulation vertretbar und begründbar sein müsse. "Ich würde mir zutrauen, jedem Bürger, der zuhören will, dies sachlich zu erklären." Hätte sich die Summe verdoppelt, hätte er dies anders gesehen.

Ein Bündnis aus Gegnern des Verkehrsprojektes Stuttgart 21 veröffentlichte am Dienstag ein Gutachten der Schweizer Firma SMA », welches der Planung einige Mängel attestiert: So sei die Infrastruktur zu knapp ausgelegt und der Bahnhof werde zum Nadelöhr, sagte Gerhard Pfeifer vom Bündnis "Kopfbahnhof 21", dem unter anderen der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) angehört.

Das Gutachten zeige, dass die Infrastruktur im Wirtschaftsraum Mittlerer Neckar durch "Stuttgart 21" nicht verbessert, sondern reduziert werde. Es bestehe sogar die Gefahr, dass in Zukunft Züge um Stuttgart herumgeführt werden müssten. Bahnchef Grube entgegnete, er kenne das Gutachten nicht. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass ein Planfeststellungsbescheid ausgestellt werde, wenn das Projekt nicht sicher sei.