An der Spitze der für Stuttgart 21 zuständigen Projektgesellschaft gibt es personelle Veränderungen: Der fürs Risikomanagement verantwortliche Peter Sturm wechselt auf eine andere Position bei der Bahn. Einen Nachfolger soll es nicht geben.

Stuttgart - Der für das Risiko- und Vertragsmanagement zuständige Geschäftsführer der S-21-Gesellschaft, Peter Sturm, scheidet zum Jahresende aus seiner Tätigkeit aus. Darüber informierte der 57-Jährige am Mittwochmorgen die Belegschaft der Bahn-Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm (PSU) bei einer Betriebsversammlung. Nach fünf Jahren in der für die Milliardenvorhaben Stuttgart 21 und Neubaustrecke Wendlingen-Ulm zuständigen Projektgesellschaft übernehme Sturm andere Aufgaben innerhalb des Bahnkonzerns, hieß es in einer am späten Nachmittag verschickten Pressemitteilung. Worin genau diese neue Tätigkeit besteht, wollte die Bahn nicht sagen.

 

Verbleibende Geschäftsführer teilen sich die Aufgabe

Vor knapp einem Jahr war bekannt geworden, dass weder der bis dato geltende Kosten- noch der Zeitplan für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke zu halten sein würden. Im Januar nahm der Aufsichtsrat der DB zur Kenntnis, dass S 21 bis zu 8,2 Milliarden Euro kosten und erst 2025 in Betrieb gehen kann. Bis dahin war man von Kosten in Höhe von 6,5 Milliarden und einer Eröffnung 2021 ausgegangen.

Die bis dahin dreiköpfige S-21-Chefetage – neben Peter Sturm noch der Vorsitzende der Geschäftsführung, Manfred Leger, sowie der für Finanzen, Controlling und Personal zuständige Harald Klein – wurde um Olaf Drescher ergänzt. Der gelernte Eisenbahner und Diplomingenieur der Eisenbahnsicherungstechnik und der Informationstechnik hatte zuvor den Bau der Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und München geleitet. Er sowie Leger und Klein sollen die Aufgaben des scheidenden Peter Sturm übernehmen.