Die Bahn trennt ihre Planungen für Stuttgart 21 rund um den Flughafen in zwei Teile. Dabei strebt sie an, die Neubaustrecke und den Fernhalt bis 2021 zu bauen, die Gäubahnanbindung folgt hingegen später.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Die bisher nicht genehmigte Trassenführung von Stuttgart 21 am Flughafen wird in zwei Abschnitte aufgeteilt. Das hat die Bahn am Dienstag mitgeteilt. Die Projektpartner seien über diesen Schritt informiert.

 

Aus dem bisherigen Planfeststellungsabschnitt (PFA) 1.3 werden die Abschnitte 1.3a und 1.3b. Die Umplanungen, die sich aus der Einigung der Projektpartner am vergangenen Freitag bei ihrem Spitzentreffen in Berlin ergeben, machten dies nötig, erklärte Manfred Leger, Geschäftsführer der DB-Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm. „Unser Ziel ist es, dass das Gesamtprojekt mit der Anbindung des Flughafens im Dezember 2021 in Betrieb geht“, sagte Leger. Um dies gewährleisten zu können, muss die Gäubahnanbindung aber auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die Bahn spricht dabei von einer Verzögerung im Bereich von „ein bis zwei Jahren“.

Allerdings ist auch die Teilinbetriebnahme am Flughafen an Prämissen geknüpft. Die Bahn besitzt in diesem Bereich für keine der diskutierten Varianten Baurecht. Dieses erhält sie erst nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens. Ob das laufende Verfahren fortgesetzt werden kann oder ein komplett neues notwendig wird, ist ungewiss. Die Entscheidung darüber obliegt dem Eisenbahn-Bundesamt.

Neubaustrecke und Fernbahnhalt im ersten Schritt

Unter dem Abschnitt 1.3a versteht die Bahn die Neubaustrecke parallel zur Autobahn, die vom Portal des Fildertunnels bis an die Stuttgarter Markungsgrenze führt, wo sie an den im Bau befindlichen Abschnitt 1.4 anschließt. Zeitgleich dazu soll auch der Fernbahnhalt unter der Messepiazza realisiert sein, den Züge von Richtung Ulm und Tübingen ansteuern.

Im Abschnitt 1.3b fasst die Bahn den kreuzungsfreien Ausbau der Rohrer Kurve, das dritte Gleis an der S-Bahnstation Flughafen für Gäubahnzüge, sowie eine Weichenverbindung westlich des bestehenden S-Bahnhalts Leinfelden zusammen. Letzterer erlaubt es Zügen, beide Gleise in zwei Richtungen zu befahren, was die Flexibilität der Strecke erhöht.

Weil die Gäubahn nicht über die bestehende Strecken an den unterirdischen Durchgangsbahnhof von Stuttgart 21 angeschlossen werden kann, die Führung via Flughafen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt, müssen Fahrgäste aus dem Südwesten des Bundeslandes in einer Übergangszeit in Stuttgart-Vaihingen auf die S-Bahn umsteigen. Der Bau eines zusätzlichen Bahnsteigs in dem Stuttgarter Stadtteil soll dies ermöglichen. „Die Übergangslösung via Vaihingen wird gewährleistet sein“, sagt Edgar Neumann, Sprecher von Landesverkehrsminister Winfried Hermann auf Anfrage. Der Grünen-Politiker sieht die Aufteilung auf den Fildern in zwei Abschnitte allerdings kritisch. Man habe gegenüber der Bahn auf Risiken hingewiesen. Der Ausbau der Station in Vaihingen gehört nicht zu Stuttgart 21 und wird vom Land finanziert.