Im Rahmen des Großbauprojekts Stuttgart 21 soll in Untertürkheim ein Abstellbahnhof entstehen. Der Bau könnte bereits im Sommer kommenden Jahres beginnen.
Stuttgart - Für eines der entscheidenden Projekte der Stuttgart-21-Planung hat die Bahn nun grünes Licht bekommen. Das Eisenbahnbundesamt (EBA) habe die Pläne für den Bau des Abstellbahnhofs im Stuttgarter Neckarvorort Untertürkheim abgesegnet, sagte ein Sprecher des Projekts am Donnerstag. Auf der Fläche des alten Güterbahnhofs und auf insgesamt mehr als 13 Kilometern Gleisen sollen künftig Züge abgestellt, gewendet und gereinigt werden. Zunächst hatten die „Stuttgarter Nachrichten“ über die EBA-Entscheidung berichtet.
Der Bahnhof in Untertürkheim ist wichtiger Teil des sogenannten Ringkonzepts, das den milliardenschweren neuen Tiefbahnhof in Stuttgart zum Durchgangsbahnhof macht. Außerdem soll dort eine 400 Meter lange Anlage gebaut werden, mit denen die Züge innen gereinigt werden können. Allerdings kritisieren Gegner seit langem die Lärmbelastung und den mangelnden Artenschutz.
Eidechsen müssen umgesiedelt werden
Vor dem Start des Baus im kommenden Sommer muss die Bahn Tausende Mauereidechsen aufwendig umsiedeln lassen. Mindestens 4300 der grob geschätzt mindestens etwa 140 000 erwachsenen und streng geschützten Mauereidechsen Stuttgarts sollen auf dem zehn Hektar großen Areal zu Hause sein. Experten rechnen mit einer deutlich höheren Zahl auf dem Gelände. Wie schon auf anderen S-21-Bauflächen, hatten auch beim Abstellbahnhof geeignete Flächen gefehlt, um alle Exemplare artgerecht an einem anderen Ort unterzubringen. Die Bahn prüfte insgesamt rund 200 Möglichkeiten, bis sie fündig wurde.