In einem Gespräch soll am Donnerstag geklärt werden, wie die Raddemo gegen Stuttgart 21 gut durch die Stadt kommt. In letzter Zeit mehrten sich die Klagen über Verspätungen – wegen vieler roter Ampeln, an denen die Radler auch tatsächlich halten müssen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

In einem Kooperationsgespräch mit Vertretern der Polizei, der Stadtverwaltung und den Organisatoren der regelmäßig stattfindenden Raddemo gegen Stuttgart 21 soll am Donnerstag geklärt werden, wie die Radler künftig vom Westen zum Hauptbahnhof gelangen sollen. Dabei geht es weniger um die Route, sondern eher um die Verkehrsregelung.

 

Bei der jüngsten Montagsdemo gegen das umstrittene Bahnprojekt haben die Teilnehmer der Raddemo ihrem Ärger Luft gemacht. Die Stuttgart-21-Gegner, die jeden Montag zum Bahnhof radeln, fühlen sich in jüngster Zeit ausgebremst. Hätten sie früher mit Polizeibegleitung ohne Stopp rote Ampeln passieren dürfen, müssten sie nun immer anhalten und kämen daher zu spät zu der Kundgebung.

Freie Fahrt bei roter Ampel haben die Radler nicht automatisch

„Die Ampel-Regelung ist nicht neu“, sagt Hermann Karpf, der Referent des Ordnungsbürgermeisters Martin Schairer. Schon immer habe in den Bescheiden für die Demo gestanden, dass die Radfahrer bei ihrem Zug zum Bahnhof sehr wohl an roten Ampeln zu halten haben. Der Grund für diese Vorgabe sei, dass der Verkehr nicht über Gebühr beeinträchtigt werden solle. Die Gruppe fahre geschlossen und wo möglich bei einer grünen Ampelphase über die Kreuzung, begleitet von Polizeibeamten. Das Vorgehen sei mit dem Polizeipräsidium abgestimmt, so Karpf.

Die Polizei bestätigt die Regelung. „So ein Bescheid muss aber in der Realität mit Leben gefüllt werden“, sagt der Pressesprecher Stefan Keilbach. Deswegen würden die Kollegen vor Ort je nach Verkehrslage entscheiden, ob es an manchen Stellen besser ist, die Radler trotz roter Ampel über eine Kreuzung zu geleiten. „Es ist aber nicht völlig neu, dass der Aufzug der Radler auch mal angehalten wurde“, sagt der Polizeisprecher. Nicht erst in jüngster Vergangenheit sei es immer wieder notwendig gewesen, die unterschiedlich große Gruppe – in dieser Woche kamen gut 40 Radfahrer zur Demo – zu stoppen.

Grundsätzlich habe die Sicherheit der radelnden Demonstranten und aller anderen Verkehrsteilnehmer oberste Priorität. so der Polizeisprecher. Deswegen müsse vor allem an großen Kreuzungen auf die aktuelle Verkehrslage reagiert werden.