Ein Schulzentrum für mehr als 50 Millionen Euro soll auf dem Areal von Stuttgart 21 entstehen. Der Umzug soll 2013 erfolgen.
25.06.2010 - 14:37 Uhr
Stuttgart - Es wird ein großer Umzug werden. Lehrer und Schüler von gleich zwei Stuttgarter Schulen werden ihre alten Klassenzimmer verlassen und im Jahr 2013 das dann neu gebaute Berufsschulzentrum auf dem C1-Areal von Stuttgart 21 beziehen. Nördlich des Pragfriedhofes bekommen die 3000 Schüler und rund 200 Lehrer der Hedwig-Dohm Schule und der Hauswirtschaftlichen Schule Ost 40 neue Klassenzimmer und 80 modernste Labor-und Fachräume.
Baubeginn ist bereits Ende des Jahres
Ende 2010 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Pläne für das neue Zentrum der Beruflichen Schulen für Gesundheit und Pflege sowie Ernährung und Sozialwesen sind noch bis zum 28. Juni im Stuttgarter Rathaus zu sehen. Die SPD-Gemeinderatsfraktion hatte beantragt die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs nochmals außerhalb der Ferienzeiten auszustellen, da eine vorangegangene Präsentation nur während der Pfingstferien in der Pragschule zu sehen war.
"Dieser Wunsch ist sicherlich auch verständlich, da es sich hierbei um den in nächster Zukunft größten Schulneubau in Stuttgart handelt", sagt Patrick Rickenbrot vom städtischen Schulverwaltungsamt. Zu sehen ist, neben den Entwürfen der neun Mitbewerber, vor allem der Siegerentwurf der Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft Kubus Generalplaner GmbH mit dem Architektenbüro Glück und Partner.
Gemeinsam mit der in Weilimdorf ansässigen Baufirma Max Bögl, haben sie den komplexen Architekten-Investoren-Wettbewerb gewonnen. Ihr Entwurf zeigt ein Längsgebäude in Riegelform, in das die Schule für Gesundheit und Pflege einziehen wird. Im quadratischen Bau gegenüber, werden die Schüler alles über Ernährung-und Sozialwesen lernen.
"Zwei Schulen mit drei Dächern"
"Unser Hauptziel war es, zwei eigenständige Schulen zu bauen, die aber miteinander verbunden sind", sagt Eckart Mauch vom Architektenbüro Glück und Partner. So lautete das von den Lehrern in Arbeitskreisen erarbeitete Motto dann auch "Zwei Schulen mit drei Dächern". Die Bibliothek, eine Cafeteria und Konferenzräume werden gemeinschaftlich genutzt und sind so nicht nur architektonisch das verbindende Element zwischen den beiden Schulen.
"Für die Schüler und Lehrer bedeutet der Neubau wesentlich bessere Unterrichtsbedingungen, mit einer wesentlich besseren Ausstattung", sagt Rickenbrot. In mehreren Entwürfen war der neue Schulhof auf der Ostseite geplant, also gegenüber der angrenzenden Wagenhallen. Beim Siegerentwurf befindet er sich hingegen auf der Südseite.
Doch nicht nur der Umstand, dass so mehr Sonne auf den großen Platz gelangt, war hierfür ausschlaggebend. "Auch wir verstehen die Wagenhallen als ein belebendes Element und würden es begrüßen, wenn sie erhalten bleiben", sagt Architekt Mauch. Da die Nachbarschaft aber langfristig nicht geklärt sei, wollte man einen von den Wagenhallen unabhängigen Schulhof auf der Südseite schaffen, um bei einem Abriss der Hallen nicht das Baukonzept in Frage stellen zu müssen. Neben Sitzmöglichkeiten und Rückzugsorten im Grünen, ist auch eine Kletterwand auf dem Schulhof geplant.
Über konkrete Zahlen zur Auftragssumme schweigt man sich bisher aus. Rund 52 Millionen Euro soll der Neubau aber wohl kosten. Eine konkrete Summe wird erst im Herbst genannt werden, parallel zur Abstimmung des Stuttgarter Gemeinderats über den Baubeschluss.