Das Gespräch zwischen der Arbeitsgruppe Stuttgart 21 und dem Verkehrsminister ist vorerst geplatzt. Winfried Hermann kommt frühestens Mitte/Ende Februar nach L.-E.

Leinfelden-Echterdingen - Die Menschen in Leinfelden-Echterdingen müssen sich wohl noch länger in Geduld üben, ehe sie erfahren, wie sich die baden-württembergische Landesregierung die Stuttgart-21-Streckenführung auf den Fildern vorstellt. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat seinen für Donnerstagabend geplanten Besuch in L.-E. am Montag storniert.

 

Ein Ersatztermin sei für „Mitte bis Ende Februar“ ins Auge gefasst, heißt es in einer am späten Montagnachmittag verbreiteten Erklärung des Verkehrsministers. Die Zeit bis dahin wollen die Projektpartner Land, Bahn, Stadt Stuttgart und Verband Region Stuttgart dazu nutzen, in einem noch zu gründenden Arbeitskreis Varianten und Alternativen sowie Spielräume zur gegebenen Planungssituation zu erarbeiten und zu prüfen. Diese sollen dann öffentlich vorgestellt und diskutiert werden. Zur Aufgabe des Arbeitskreises gehöre auch, Vorstellungen zur weiteren Beteiligung der Bürgerschaft zu entwickeln.

Nach Informationen der Filder-Zeitung hängt die Absage offenbar auch mit dem Vorstoß der SPD-Landtagsfraktion in der vergangenen Woche zusammen. Die Genossen hatten in Echterdingen bekannt gegeben, dass sich die Fraktion bei einer Klausurtagung für eine separate Gäubahntrasse entlang der Autobahn zum Flughafen ausgesprochen und eine Parallellage des Fernbahnhofs zur bestehenden S-Bahn-Station gefordert hat. Vonseiten der Grünen waren die Sozialdemokraten dafür heftig kritisiert worden.

Spekulationen über Varianten

In Leinfelden-Echterdinger Gemeinderatskreisen hatte das neu aufkeimende Interesse der Landespolitik am Planfeststellungsabschnitt 1.3 daraufhin für Spekulationen darüber gesorgt, mit welcher Variante der Verkehrsminister bei seinem Auftritt in der Filderhalle vor den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Stuttgart 21 aus L.-E. und dem Kommunalen Arbeitskreis Filder aufwarten würde (die Filder-Zeitung berichtete).

Oberbürgermeister Roland Klenk bedauert zwar die Terminverschiebung, äußert jedoch die Erwartung, dass auf diese Weise die Interessen der Bürgerschaft eher zu wahren sind. Der neue Termin werde so bald wie möglich fixiert und bekannt gegeben.

Die Stadtverwaltung geht zurzeit noch davon aus, dass die für 31. Januar angesetzte Vorstellung der im bisherigen Verfahren von der Bahn verworfenen Trassenvarianten wie geplant stattfinden wird. Die Präsentation durch den Bahnbevollmächtigten Eckart Fricke war in der Vergangenheit bereits mehrfach terminiert und wieder abgesagt worden.