Nach Angaben der Bahn wird mit den Arbeiten schon in den nächsten Tagen begonnen. Am ehemaligen Busbahnhof müssten noch Anschlüsse an Versorgungsnetze hergestellt und Restarbeiten an der bereits bestehenden zentralen Grundwasseraufbereitungsanlage erledigt werden. Im Bereich des Hauptbahnhofs sollen die Arbeiten ebenfalls noch im November beginnen. „Von Januar an wird das Rohrnetz dann in der Jägerstraße, im Mittleren Schlossgarten, in der Ossietzkystraße und im Kernerviertel montiert“, erklärte Dietrich. Im Kernerviertel sei auch eine Informationsveranstaltung für die Anwohner geplant. Der Termin stehe aber noch nicht fest. In dem zum Schlossgarten hin abfallenden Wohngebiet befürchten die Bürger, dass der Hang durch das Abpumpen des Grundwassers in Rutschen geraten könnte.

 

Viele Einwände gegen weitere Pläne

Das 17 Kilometer lange Rohrleitungsnetz des Grundwassermanagements ist erforderlich, um das aus den Baugruben gepumpte Grundwasser zur zentralen Aufbereitungsanlage und zu den sogenannte Infiltrationsbrunnen teilweise wieder in den Boden zu leiten. Damit soll der Druck auf das in tieferen Schichten strömende Mineralwasser stabil gehalten werden. Die Rohre verlaufen im Umfeld des Hauptbahnhofs und sind an die Wasseraufbereitungsanlage auf dem Gelände des früheren Omnibusbahnhofs im Schlossgarten angeschlossen. Bis auf das Kernerviertel verliefen sie nicht durch Wohngebiete, sondern auf Baugrundstücken und auf Flächen im Schlossgarten. Eine Leitung führt zum Neckar, der das überschüssige Grundwasser aufnehmen soll.

Um die doppelte Menge Grundwasser – 6,8 statt 3,2 Milliarden Liter – entnehmen zu können, hat die Bahn eine zweite Anlage auf dem Areal des abgebrochenen Südflügels beantragt. Gegen dieses Vorhaben sind beim Regierungspräsidium mehr als 11 000 Einsprüche eingegangen – unter anderem auch eine 16 Seiten starke kritische Stellungnahme der Stadt Stuttgart.