Eine vorläufige Testphase, in der die Bahn beim Bau des Stuttgart-21-Tunnels nach Obertürkheim bis 24 Uhr sprengen durfte, ist nicht verlängert worden. Nun kommen in der Nacht wieder laute Meißel zum Einsatz, die Anwohner schon einmal auf die Barrikaden getrieben hatten.

Stuttgart - Die Freiburger Landesbergdirektion hat die am Mittwochabend ausgelaufene Ausnahmegenehmigung, wonach die Bahn auch noch in der Zeit zwischen 22 und 24 Uhr in dem Richtung Obertürkheim führenden Tunnel für Stuttgart 21 sprengen darf, nicht verlängert. Eine Entscheidung über einen entsprechenden Antrag will die Behörde in der kommenden Woche treffen. Die Bahn bedauert dies und sieht sich „veranlasst den Meißelvortrieb wieder aufzunehmen, um einen kontinuierlichen und setzungsarmen Tunnelvortrieb zu gewährleisten“, sagt ein Projektsprecher.

 

Behörde verweist auf spät gestellten Antrage

Der lautstarke Einsatz der Meißel hatte Anwohner der Baustellen in Wangen und Untertürkheim auf die Barrikaden getrieben. Um die Belastung zu verringern, durfte die Bahn vorübergehend bis 24 Uhr sprengen. Ob das auch in Zukunft wieder möglich sein wird, hängt von der Entscheidung des Freiburger Amtes ab. Der entsprechende Antrag sei erst Anfang dieses Monats eingegangen. „Eigentlich sollten solche Anträge deutlich früher gestellt werden“, sagt ein Behördensprecher. Die Bahn verweist auf einen Beschluss des Verwaltungsgerichts Stuttgart, der Ende Januar erging und den sie abwarten musste, ehe der Antrag gestellt werden konnte.