Die Bahn hat auf Tausende von Einwände gegen das Grundwassermanagement reagiert. Die Gutachter erwarten weder Schäden an Bauwerken, noch ein Rutschen der Hänge. Kritiker sehen das anders.

Die Deutsche Bahn hat im offiziellen Verfahren zur beantragten Planänderung für das Grundwassermanagement von Stuttgart 21 auf die zahlreichen Einwendungen geantwortet und zudem ein Fachgutachten im Internet veröffentlicht. Die Gutachter der Bahn kommen unter anderem zu der Einschätzung, dass auch mit der geänderten Grundwassermenge weder Schäden an Bauwerken zu erwarten sind noch ein Rutschen der Hänge droht. Etwaige geringe Baugrundverformungen seien unbedenklich.

 

Das Regierungspräsidium Stuttgart, unter dessen Federführung das Verfahren läuft, bestätigte am Montag auf Anfrage, dass die Bahn die Unterlagen eingereicht habe, so ein Sprecher. Die Behörde werde in den nächsten Wochen prüfen, ob die Unterlagen vollständig sind und die geotechnischen Stellungnahmen reichen, um die öffentliche Erörterung durchzuführen. Mit einem Termin dürfte daher wohl erst nach den Sommerferien zu rechnen sein.

11 000 Einwendungen der Bürger

Bei der Bahn sind 11 000 Einwendungen gegen das Vorhaben eingegangen, die Menge an Grundwasser, die beim Bau des Tiefbahnhofs umgewälzt werden muss, auf mehr als sechs Milliarden Liter zu verdoppeln. Vielfach genannt wurden dabei die Sorgen um das Mineralwasser im Untergrund und die Substanz der Häuser in der Umgebung. Zudem befürchten viele S-21-Gegner, dass die Parkbäume im Mittleren Schlossgarten mangels ausreichender Wasserversorgung Schaden nehmen könnten. Die Bahn sieht diese und weitere Vorwürfe mit den Stellungnahmen der Experten als widerlegt an. Die S-21-Gegener sehen dies freilich anders. Bei der 170. Montagsdemo haben gestern auf dem Marktplatz rund 2000 Personen gegen den geplanten Tiefbahnhof demonstriert und dabei auch das Grundwassermanagement kritisiert.