Nach mehrmonatiger Verzögerung hat die Bahn die Aufträge für die Tunnelbauarbeiten des umstrittenen Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 vergeben.
Stuttgart - Nach mehrmonatiger Verzögerung hat die Deutsche Bahn die Aufträge für die aufwendigen Tunnelbauarbeiten des umstrittenen Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 vergeben. Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, hat eine Bietergemeinschaft unter Führung von Züblin den Zuschlag für den Abschnitt Tiefbahnhof mit dem Zufahrttunnel sowie den unterirdischen Kanälen erhalten.
Der Auftrag für den Rohbau des Tunnels Feuerbach geht an eine Bietergemeinschaft unter der Leitung des mittelständischen Stuttgarter Bauunternehmens Baresel. Die Rohbauarbeiten für den Tunnel Bad Cannstatt werden von einer Bietergemeinschaft unter Leitung der Firma Hochtief ausgeführt.
Laut der Bahn sind damit nun etwa 50 Prozent des auf 4,1 Milliarden Euro berechneten Großprojekts vergeben sowie 90 Prozent der Tunnelbauwerke. Die beiden Bauabschnitte machen zusammen rund 800 Millionen Euro aus. Nach Ablauf einer Einspruchsfrist für die anderen Bieter von zehn Tagen erfolgt der formelle Zuschlag. Infrastrukturvorstand Volker Kefer erklärte, die Bahn liege mit den am Montag beschlossenen Vergaben im prognostizierten Kostenrahmen. Die Kostensituation für das Projekt habe sich weiter stabilisiert.
Die zentralen Bauarbeiten für den künftigen Tiefbahnhof sollen Anfang kommenden Jahres beginnen. Inzwischen haben im Mittleren Schlossgarten die vorbereitenden Bauarbeiten begonnen. Ein Großaufgebot der Polizei hatte Mitte Februar das Protestcamp der Gegner des Bahnprojektes Stuttgart 21 im Park geräumt und damit den Weg freigemacht für die Fällung und Versetzung von 176 Bäumen.