Jubiläum eines Widerstandes: Auf der 150. Montagdemo blicken die Redner auf die Geschichte von Stuttgart 21 und den Widerstand dagegen zurück.

Stuttgart - Freunde schöner Kopfbahnhöfe/Lasst uns Kopf an Köpfchen steh’n/Laut und bunt mit Krach und Tröte/soll man unser Sträuben seh’n . . .“, hat es bei der 150. Montagsdemonstration gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 aus vielen Kehlen vor dem Hauptbahnhof getönt. Auf die Melodie des vierten Satzes der 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens haben die Kundgebungsteilnehmer ein Loblied auf den Kopfbahnhof und den fortwährenden Widerstand gegen Stuttgart 21 gesungen. 7000 Teilnehmer haben laut den Parkschützern an der Jubiläumsdemonstration teilgenommen, laut Polizei waren es 3400.

 

Egon Hopfenzitz, der einstige Vorsteher des Hauptbahnhofs, hat bei der Kundgebung auf die Geschichte des umstrittenen Projektes zurückgeblickt. Die Planung war 1988 mit der Überlegung, zwei Bahnsteige für tieferzulegen, in Gang gekommen und habe zur Planung „der unnötigen Tieferlegung des Kopfbahnhofs“ geführt. Damals habe die Bahn bis 2010 für 5 Milliarden Mark einen Tiefbahnhof bauen wollen, der für 30 Züge pro Stunde ausgelegt sei. Der Autor Wolfgang Schorlau, die Kabarettistin Christine Prayon, die Theologin Guntrun Müller-Enßlin sowie der Regisseur Volker Lösch haben sich auch gegen das Bahnprojekt ausgesprochen, bevor die S-21-Gegner zum Finanzministerium gezogen sind.

Um 12.29 Uhr von der Redaktion geändert. Korrigiert wurde folgende Angabe: "Damals habe die Bahn bis 2010 für 5 Milliarden Euro einen Tiefbahnhof bauen wollen." Richtig ist 5 Milliarden Mark.