Der ehemalige Ministerialdirektor und Handballfunktionär, Bernhard Bauer, könnte auf Georg Brunnhuber an der Spitze des Bahnprojektvereins Stuttgart-Ulm folgen. Er würde den Verein in Zeiten des Umbruchs übernehmen.

Stuttgart - Bernhard Bauer, ehemaliger Ministerialdirektor im damaligen Umwelt- und Verkehrsministerium des Landes sowie späterer Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), ist nach Informationen der Stuttgarter Zeitung Anwärter auf das Amt des Vorsitzenden im Bahnprojektverein Stuttgart-Ulm. Der bisherige Vorsitzende, der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Georg Brunnhuber, hatte im Frühjahr vergangenen Jahres erklärt, seine bis 2020 dauernde Amtszeit nicht erfüllen zu wollen. Brunnhuber feiert im Februar seinen 71. Geburtstag, sein möglicher Nachfolger wird im November 69 Jahre alt.

 

Hochphase des Protests in erster Reihe miterlebt

Der gebürtige Neckarsulmer Bauer darf als Kenner der Projekte Stuttgart 21 und Neubaustrecke Wendlingen-Ulm gelten. Als Amtsleiter der damaligen Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) erlebte er die Hochphase der Auseinandersetzung um das Projekt aus nächster Nähe. Zu den Aufgaben des Juristen gehörte es auch, die Verhandlungsrunden während der S-21-Schlichtungsgespräche vorzubereiten. Mit dem Regierungswechsel zur grün-roten Koalition im Land wurde Bernhard Bauer im Jahr 2011 in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Er gehört dem sechsköpfigen Beirat der DB Projekt Stuttgart–Ulm an, die für die Realisierung des Bahnprojekts zuständig ist.

Der passionierte Handballsportler – unter anderem stand er zwei Spielzeiten lang beim damaligen Bundesligisten Frisch Auf Göppingen im Tor – war sechs Jahre lang Präsident des Handballverbandes Württemberg sowie zwischen 2013 und 2015 Präsident des Deutschen Handballbundes.

Wahl könnte im Sommer über die Bühne gehen

Mit dem sich abzeichnen Wechsel an der Spitze setzt sich der Umbruch im Projektverein fort. Mitte des Jahres muss die Ausstellung, mit der seit mehr als 20 Jahren für das Bahnprojekt geworben wird, ihren angestammten Platz im Turm des Hauptbahnhofs aufgeben. Der Bonatzbau wird dann saniert und teilweise umgebaut. Die S-21-Schau soll stattdessen in einem neuen, temporären Ausstellungsgebäude bei Gleis 16 gezeigt werden. Bauer könnte bei einer Mitgliederversammlung des Vereins im Sommer gewählt werden. Die Bahn hat das Vorschlagsrecht.