Weil der Antrieb des Schneidrads defekt ist, stehen die Arbeiten bei 1795 Meter. Der Tunnel soll dennoch Ende 2021 befahren werden können.

Stuttgart - Die Bohrmaschine für die Röhren des Fildertunnels beim Projekt Stuttgart 21 steht seit rund zwei Wochen in der Weströhre. Die Maschine hatte 1795 Meter gegraben und Fertigteile zum Tunnelring zusammengefügt, als der Antrieb des Schneidrads ausfiel. Die Maschine werde laut Projektgesellschaft den Vortrieb in Richtung Hauptbahnhof voraussichtlich Mitte Oktober wieder aufnehmen. In der Oströhre sind 4478 von 9567 Metern gegraben. Dort wird nun das Mittelstück des Fildertunnels konventionell, also durch Sprengen, Abbaggern und mit Beton hergestellt, der an dem Ort erhärtet, an dem er verbaut wird. Das ist nötig, weil an dieser Stelle auf etwa 1100 Metern Abdichtungen um die Tunnelwand gezogen werden. Sie sollen verhindern, dass Wasser an der Tunnelwand entlanglaufen kann. Es könnte tiefer liegende Gesteinsschichten zum Quellen bringen, was die Standfestigkeit des Bauwerks gefährden könnte.

 

Die Leistung muss erhöht werden

Die Arbeiter haben laut Bahn in der Oströhre jene Stelle erreicht, von der aus sie sich mit einem sogenannten Querschlag in Richtung Weströhre arbeiten. Dort werden ebenfalls 1100 Meter konventionell betoniert, und zwar so, dass die Tunnelbohrmaschine dann durch dieses Stück durchgezogen werden und ihre Arbeit in Richtung Innenstadt fortsetzen kann. Von der City aus wird die Maschine für den Rest der Oströhre bergauf fahren. Die Vortriebsleistung im Mittelteil müsse erhöht werden, damit die Maschine zur Jahreswende 2017 auf 2018 das Tal erreiche, so ein Projektsprecher. Der Fildertunnel sei im Hinblick auf die angestrebte Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Ende 2021 „nicht auf dem kritischen Pfad“.