Die Umweltschutzorganisation BUND hält ihre erst nachträgliche Beteiligung am Genehmigungsverfahren für eine Farce.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Nachträglich hat die Naturschutzorganisation Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) ihre Stellungnahme zur Zentralisierung der Grundwassermanagementanlage in dieser Woche eingereicht. Die vorgeschriebene Anhörung des Umweltverbands holt die Deutsche Bahn gut eineinhalb Jahre nach dem Beginn des Baus der Anlage, die für das Ausheben der Grube des Tiefbahnhofs notwendig ist, nach. Der BUND hatte seine Beteiligung im Dezember 2011 vor dem Verwaltungsgerichtshof erstritten.

 

Diese nachträgliche Anhörung bezeichnet Berthold Frieß, der Landesgeschäftsführer des BUND, als eine Farce. Schließlich seien die ersten Bäume für den Bau der Anlage, die inzwischen beim ehemaligen Busbahnhof steht, Ende September 2010 gefällt worden. Der Beginn der Arbeiten war von dem viel kritisierten Polizeieinsatz am 30. September begleitet worden. Weitere Bäume seien im Februar gefallen.

Der BUND kritisiert, dass durch die Zentralisierung der Anlage 800 Quadratmeter Parkfläche mehr verbraucht worden seien, als ursprünglich von der Bahn geplant. Wenigstens die bisher wegen Fledermaushöhlen bis Ende des Jahres verschonten Platanen – in denen auch die geschützten Juchtenkäfer zu vermuten seien – sollten nun erhalten bleiben, so der BUND. Eine weitere Forderung hat die Organisation auch noch aufgestellt: Es sollen in der Stadt 100 neue Bäume als Ausgleich für die dem Projekt geopferten gepflanzt werden. Der BUND wünsche sich Standorte im versiegelten Siedlungs- und Verkehrsbereich, nicht in Parkanlagen.