Der CDU-Fraktion im Landtag missfällt die Verleihung des Elser-Preises an Dietrich Wagner. Sie sieht darin eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus.

Stuttgart - Der CDU-Fraktion im Landtag missfällt die Verleihung des Georg-Elser-Preises an den Stuttgart-21-Demonstranten Dietrich Wagner. „Darin sieht meine Fraktion eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus“, sagte der CDU-Abgeordnete Bernd Hitzler am Donnerstag in Stuttgart.

 

Die Georg-Elser-Initiative München hatte Wagner, der bei der Polizeiaktion am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten schwer verletzt worden war, den Preis am Dienstag verliehen. Die Auszeichnung ist nach dem Schreiner Georg Elser (1903-1945) aus Hermaringen (Kreis Heidenheim) benannt, der am 8. November 1939 versucht hatte, Hitler im Münchner Bürgerbräukeller mit einer selbst gebauten Bombe zu töten.

„Georg Elser hat gegen einen Diktator und ein Unrechtsregime gekämpft. Wagner protestierte gegen ein demokratisch legitimiertes Bauwerk. Das ist ein himmelweiter Unterschied“, sagte Hitzler. Sein Großvater, ein gestandener Sozialdemokrat, sei im Zusammenhang mit Georg Elser von der Gestapo verhört worden. „Er würde sich im Grab umdrehen, angesichts der Preisverleihung an Herrn Wagner.“