Exklusiv Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, hat die Realisierung von Stuttgart 21 unter einen klaren Vorbehalt gestellt. Wenn der zu erwartende Bericht des Bundesrechnungshofes ergebe, dass die Kosten immer weiter steigen, dann werde man überlegen müssen, wie es weitergehen soll.

Stuttgart - Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, hat die Realisierung des Bahnprojektes Stuttgart 21 unter einen klaren Vorbehalt gestellt. Gegenüber der StZ sagte Özdemir, wenn der zu erwartende Bericht des Bundesrechnungshofes ergebe, dass „die Kosten immer weiter durch die Decke schießen“, dann werde man sich zusammensetzen müssen und überlegen, „wie es weitergehen soll“.

 

Er sei nicht der Ansicht, dass jemand der „A“ sage, auch „B“ sagen müsse, wenn sich „B“ als falsch herausgestellt habe. Er habe den Eindruck, dass ein Bundeskanzler Steinbrück „keinen Cent zusätzlich für Stuttgart 21 ausgeben wird“. Im Übrigen, sagte Özdemir, sei die Meinung bei der SPD differenziert: „Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Sozialdemokraten, dass in der SPD mit der geografischen Distanz zu Stuttgart auch das Verständnis für das Bahnprojekt Stuttgart 21 abnimmt.“

Özdemir machte deutlich, dass er als Bundestagskandidat und nicht als Vertreter der Landesregierung spreche. Im Wahlkampfendspurt wollten die Grünen auf ihre Kernthemen Umwelt und Energiewende setzen, sagte er. Er erwarte ein besseres Wahlergebnis als 2009, als die Grünen 10,7 Prozent erzielten.