Chefredaktion : Holger Gayer (hog)

Allerdings müsse man sich verabschieden vom Bild, das allenthalben mit der Geißler-Schlichtung verbunden werde: „Wir werden nicht an einem großen runden Tisch sitzen, sondern an vielen kleineren. Und ich werde nicht an einem Podium Platz nehmen, sondern mitten im Raum stehen.“ Auf diese Weise will Weitz einen Prozess in Gang bringen, den er „Großgruppenmediation“ nennt. Ganz bewusst sollen dazu nicht nur die Experten unter den Bürgern eingeladen werden, sondern zur Hälfte auch vollkommen unbeteiligte Personen, die – quasi blind aus dem Telefonbuch – zufällig ausgewählt werden. „Ich weiß, dass ich damit auch Widerspruch hervorrufe“, sagt Weitz, „aber es ist wichtig, dass auch der unbelastete Bürger zu Wort kommt.“ Und die „Zumutung, dass man komplizierte Dinge einfach erklären muss“, tue manchen auch ganz gut.

 

Der Moderator betont seine Neutralität

Zwischendurch will Weitz die Streithähne sogar zur gemeinsamen Gruppenarbeit bewegen. Dann sollen gemischt besetzte Mannschaften zum Beispiel einzelne Trassen bewerten und ihr Ergebnis danach im Plenum vorstellen. „Jeder hat seinen Anteil daran, dass die Veranstaltung kein Placebo wird“, sagt der Mediator, dessen Honorar von den Projektpartnern bezahlt wird. „Es liegt in der Natur, dass so ein Prozess auch etwas kostet“, sagt Weitz. Trotzdem sei er neutral: „Und ich haben keinen Auftrag, ein bestimmtes Ergebnis abliefern zu müssen.“