Zur Montagsdemo kamen bis zu 6000 Teilnehmer. Die Kritiker fühlten sich durch die Ergebnisse einer bahninternen Studie bestätigt.

Der Widerstand gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 geht weiter. Am Hauptbahnhof trafen sich am Montag nach Angaben der Veranstalter 6000 S-21-Gegner zur 71. Montagsdemo – die Polizei meldete 1800 Teilnehmer. Die Kritiker fühlten sich durch die jüngst veröffentlichten Ergebnisse einer bahninternen Studie bestätigt.

 

Wie berichtet, wird in einem bahninternen Dossier vor einer Kostenexplosion bei dem zurzeit auf 4,1Milliarden Euro veranschlagten Projekt gewarnt. Zwar betont die Bahn als Bauherrin, dass es in dem Papier lediglich darum gehe, mögliche Risiken rechtzeitig zu erkennen; tatsächlich hätten die in der Schlichtung präsentierten Kosten „nach wie vor Bestand“. Die Gegner trauen solchen Aussagen nicht – und setzen ihre Hoffnung auf die künftige Landesregierung. Das weitere Vorgehen von SPD und Grünen in Sachen Stuttgart21 stehe „unter genauer Beobachtung“.

Rennpferd S 21 ein "lahmer Gaul"

Der Schauspieler Walter Sittler forderte bei der Kundgebung einen Bürgerbeauftragten, der zwischen Bürgern und Politik vermitteln solle. Der Geschäftsführer des Regionalverbands Stuttgart des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Gerhard Pfeifer, sagte, es könne ein Jahr dauern bis zu einem Volksentscheid. Daher plädiere er für einen kompletten Baustopp mit sofortiger Wirkung. Zum Schluss zogen die Demonstranten zur SPD-Zentrale am Wilhelmsplatz, wo die Parkschützerin Carola Eckstein sagte, das angebliche Rennpferd S 21 sei „eher ein lahmer Gaul“