SÖS-Stadtrat Hannes Rockenbauch sieht in der Trennung eine Chance. „BUND, VCD und Pro Bahn können sich nun auf ihre anerkannt gute Facharbeit gegen Stuttgart 21 konzentrieren.“ Das diene auch dem Ziel, mehr Widerstand zu mobilisieren. „Viele Paare verstehen sich nach einer Trennung wieder besser“, so Rockenbauch. Wichtig sei, dass Grüne und die Verbände das parteifreie Bündnis weiterhin bei Aktionen unterstützten. „Ich fühle mich in beiden Lagern zu Hause“, so Rockenbauch.

 

Auch für Thomas Adler, Sprecher der Linken im Gemeinderat, bedeutet die Abspaltung der Grünen und der Verbände „kein Ende des friedlichen Protests gegen Stuttgart 21“. Die Linke unterstütze weiterhin die Montagdemos, die ein unverzichtbarer Teil der Bewegung seien. Für den S-21-Protestveteranen Gangolf Stocker hat sich das Aktionsbündnis durch zu viel Aktionismus selbst beschädigt. „Jeder durfte immer mehr das machen, was er wollte.“ Stocker will seinen Kampf gegen das Bahnprojekt jetzt auf die noch nicht planfestgestellte Fildertrasse konzentrieren. Außerdem setzt er bei Stuttgart 21 auf den Selbstzerstörungsmechanismus: „Das Projekt wird wegen seiner vielen Widersprüche implodieren.“