Die Stuttgarter Straßenbahnen sperren den Zugang zum Schlossgarten wegen des Neubaus der Haltestelle Staatsgalerie. Die Alternativen sind mit Umwegen verbunden. Wie lange der Bau dauert, ist noch nicht abzusehen.
Stuttgart - Zu Beginn der neuen Woche gibt’s kein Durchkommen mehr. Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) machen den Durchgang zum Schlossgarten an ihrer Haltestelle Staatsgalerie dicht. Zu den Gleisen kommen Fahrgäste nur noch über den Zugang an der Sängerstraße.
Ausweichroute über den Wulle-Steg ist nicht barrierefrei
Für SSB-Passagiere, aber auch für Passanten aus dem angrenzenden Kernerviertel verlängern sich die Wege in den Schlossgarten dadurch erheblich. Als Ausweichrouten verweisen sowohl die SSB wie auch die S-21-Projektgesellschaft auf den Wullesteg über die Willy-Brandt-Straße, der allerdings nicht barrierefrei zu erreichen ist. Eine Ampelanlage erlaubt zudem das Queren der Konrad-Adenauer-Straße zwischen Alter Staatsgalerie und dem Königin-Katharina-Stift. Die SSB müssen die Haltestelle Staatsgalerie in veränderter Lage neu errichten. Der bisherige Halt ist dem Bahnhof bei Stuttgart 21 im Weg. Dieser Zusammenhang mit dem Bahnprojekt macht auch weitere Prognosen schwierig. Von der Parkseite ist die Haltestelle erst nach Abschluss des SSB-Neubaus wieder zu erreichen. „Dafür gibt es noch keinen fixen Zeitpunkt“, sagt eine SSB-Sprecherin allerdings auf Anfrage. Zuletzt war bekannt geworden, dass die ebenfalls im Zusammenhang mit den S-21-Arbeiten stehende Sperrung der Stadtbahnstrecke zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz länger andauert als ursprünglich geplant.
Planetarium empfiehlt Anreise über Haltestelle Neckartor
Besonders betroffen ist das Planetarium, dass mittlerweile an drei Seiten von Baugruben umgeben ist: für die Stadtbahnhaltestelle, für den Bahnhof sowie für den verlegten Nesenbachabwasserkanal. „Die Sperrung des Zugangs zur Haltestelle kommt für uns nicht überraschend“, sagt Uwe Lemmer, Direktor des Sternentheaters. Die SSB hätten frühzeitig informiert. Zur Anreise empfiehlt Lemmer die Haltestelle Neckartor. Von dort sei der Fußweg durch den Park entlang der Rückseite des Innenministeriums ähnlich lang wie die Umleitung über den Wullesteg. Das wenig einladende Ambiente tut derweil dem Besucherzustrom im Planetarium keinen Abbruch. Im April 2016 wurde das Haus nach einer Sanierung wiedereröffnet. „Rechnet man die Besucherzahlen seit damals auf ein ganzes Jahr hoch, haben wir mehr Gäste als vor der Schließung.“ Man arbeite aber weiter an einem attraktiven Programm, das Neugierige lockt – und setzt auf das Jubiläumswochenende am 22. und 23. April. Dann feiert das Gebäude von Architekt Wilfried Beck-Erlang den 40. Geburtstag.