Der zentrale Ort für die Planungsabteilung könnte ein Laden im Graf-Eberhard-Bau an der Eberhardstraße sein, wo man einen „Info-Punkt“ für Bürger einrichten wolle. Um das Projekt zu bewältigen, sei eine räumliche Abgrenzung und eine eigene Organisationseinheit zwingend, heißt es, da rund 100 Hektar Fläche, inklusive der Gäubahntrasse (37,7 Hektar) nicht wie „geläufige“ städtebauliche Projekte bearbeitet würden.

 

Eine sorgfältige Vorbereitung sei schon deshalb nötig, weil es sich um einen Wohnungsbauschwerpunkt der Region handele, die Erwartungshaltung an dieses Vorzeigeprojekt groß sei und die Debatte um Stuttgart 21 eine große Rolle spiele. Für eine kluge Entwicklung brauche es einen breiten Konsens für die Planung und Bürgerbeteiligung bis hin zu den Wettbewerben, Grundstückausschreibungen und der Vermarktung. Es bedürfe zahlreicher Einzel-Gemeinderatsentscheidungen. Eine wird die Grundsatzfrage betreffen, ob die von der Bahn für 805 Millionen Euro (Verkehrswert 2010) erworbenen Gebiete mit einer Gewinnerzielungsabsicht veräußert werden sollen, oder ob die Stadt bereit sein wird, aus städtebaulichen Gründen die Areale deutlich vergünstigt abzugeben.

Topografie des Areals ist noch unklar

Das Projekt teilt sich in mehrere Bereiche. Dazu zählt der Stadtraum um den Tiefbahnhof. Ziel sei das auch von Lederer geforderte gesamträumliche Konzept für die Bereiche Arnulf-Klett-Platz, Kurt-Georg-Kiesinger-Platz, Straßburger Platz, Schlossgartenanlagen und Schillerstraße. Wichtig seien zudem die Anschlüsse an die Bestandsgebiete. Unklar ist noch die Zukunft der Kulturdenkmale Gleisbogen, Lokomotivschuppen und Überwerfungsbauwerk. Nötig sei ein Plan für eine Aufwertung des Parkrands im Osten. Die „Lagegunst“ zwischen Neckar- und Cannstatter Straße würde gesteigert, wenn die Bundesstraße künftig im Tunnel verliefe.

Unscharf ist auch das Bild von der Topografie. Wo ist der höchste Punkt, wie verläuft die Kante zum Park? „Größte Sorgfalt“ sei nötig, denn „die Topografie eines Stadtteils wird Jahrhunderte Bestand haben“. Die Verwaltung will für 100 000 Euro ein digitales 3-D-Topographiemodell zur Bestandssituation investieren und für die Erklärungen in den politischen Gremien und Bürgerversammlungen eines zum Anfassen im Maßstab 1:500 bauen lassen.