Verschweigen, Schönreden, Herunterrechnen – der Ex-Amtschef des Verkehrsministeriums, Hartmut Bäumer, geht hart mit den Abläufen bei Stuttgart 21 ins Gericht. Ein solches Vorgehen untergrabe das Vertrauen in den Staat.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Die Geschichte des Bahnprojekts Stuttgart 21 ist für den Ex-Amtschef des Stuttgarter Verkehrsministeriums, Hartmut Bäumer, ein „Lehrbeispiel für die Folgen fehlender Transparenz“. Angesichts der weiteren Kostensteigerung übt der Jurist und frühere Grünen-Politiker massive Kritik an der Informationspolitik von Bund, Land, Bahn und Behörden sowie den Kontrollinstanzen. Auf allen Ebenen habe es eine „Taktik des Verschweigens und Herunterredens von Fakten und Risiken“ gegeben. Die Öffentlichkeit sei entweder unwissend gehalten oder bewusst in die Irre geführt worden, rügt Bäumer in einer unserer Zeitung vorab vorliegenden Analyse für das Magazin von Transparency Deutschland; er ist Vizechef der Organisation.