Unterstützung für Leinfelden-Echterdingens Oberbürgermeister Roland Klenk (CDU): SPD-Fraktionschef Schmiedel greift Verkehrsminister Hermann an – der Grüne solle den Bürgern beim Filderdialog reinen Wein einschenken.

Stuttgart - Der Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, Roland Klenk (CDU), erhält für seine Kritik am Filderdialog zu Stuttgart 21 prominente Unterstützung. „Klenk hat recht, wenn er fordert, dass man nicht zu viel Zeit auf die Präsentation von chancenlosen Alternativen verwenden sollte“, sagte am Donnerstag der SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Claus Schmiedel gegenüber der Stuttgarter Zeitung. Denn in Wahrheit sei längst bekannt, über welche Varianten zur Anbindung des Flughafens an die ICE-Neubaustrecke sowie an die Gäubahn im Filderdialog noch diskutiert werden könne.

 

Die von Verkehrsminister Winfried Hermann vom grünen Koalitionspartner bevorzugte Gäubahnvariante mit einer S-Bahn-Anbindung des Flughafens gehöre definitiv nicht dazu, sagte Schmiedel und verwies darauf, dass am Ende des Bürgerbeteiligungsprozesses die S-21-Projektpartner Bahn, Land, Stadt Stuttgart, Flughafen und Verband Region Stuttgart final über die Trassenführung auf den Fildern zu entscheiden hätten. Und da seien die Mehrheitsverhältnisse klar: „Bahn, Stadt Stuttgart, Region und der Flughafen sind gegen die Hermann-Variante. Dreiviertel des Landtags ist ebenfalls gegen die Hermann-Variante. Zusammengerechnet heißt das: 4,75 von fünf Projektpartnern sind gegen die Hermann-Variante.“ Deswegen solle der Verkehrsminister Farbe bekennen und zugeben, dass sein Vorschlag nichts weiter sei als „eine Fata Morgana, die am Horizont auftaucht, aber niemals Realität wird“.

Schmiedel plädierte stattdessen dafür, im Filderdialog „über die Dinge zu reden, die den Leuten auf den Nägeln brennen“. Dies sei vor allem der Lärmschutz in Leinfelden-Echterdingen. Zudem warb er für die Verlegung des Flughafenbahnhofs unter die Flughafenstraße. Diese Variante zur Antragstrasse, über die im Filderdialog ebenfalls diskutiert wird, sei aus baulichen und verkehrlichen Gründen sinnvoll – und mit den Projektpartnern zu machen.