Zwei Tage vor der Präsentation des Stresstests haben Gegner des Milliardenprojekts Stuttgart 21 erneut massive Bedenken angemeldet.

Stuttgart - Zwei Tage vor der Präsentation des Stresstests haben Gegner des Milliardenprojekts Stuttgart 21 erneut massive Bedenken angemeldet. In einem offenen Brief an Schlichter Heiner Geißler warnte Klaus Gebhard, Gründer der „Parkschützer“, vor einer Brandkatastrophe. „Angesichts der bestehenden Sicherheitsmängel ist der Bau dieses Tunnelbahnhofs nicht zu verantworten.“ Laut Schlichterspruch zu dem Milliardenprojekt sollten die Fluchtwege barrierefrei gemacht werden. Doch das sei nach Äußerungen von DB-Technikvorstand Volker Kefer nicht geschehen, beklagte Gebhard.

 

Kefer hatte rund zwei Monate nach dem Schlichterspruch im Internet mitgeteilt, dass die Barrierefreiheit über Aufzüge gewährleistet werden soll, die im Brandfall aber nicht benutzt werden dürften. „Wir gehen davon aus, dass Mitreisende, sowie Mitarbeiter der Deutschen Bahn und gegebenenfalls anwesende Sicherheitskräfte die Evakuierung von Menschen mit Gehbehinderungen im Rahmen der Hilfeleistungspflicht schon in der Selbstrettungsphase unterstützen“, schreibt Kefer. In Lautsprecherdurchsagen würden gesunde Menschen zur Mithilfe im Störungsfall aufgerufen. „Das Chaos mag man sich nicht ausmalen“, sagte Gebhard dazu.

Geißler äußerte derweil gegenüber „Spiegel-Online“: „Wenn sich herausstellt, dass die sogenannte Premium-Qualität bei S21 nicht gegeben ist, muss die Bahn sich am Freitag verpflichten, das herzustellen.“ Der neue Bahnhof müsse behinderten- und familienfreundlich sein. Die Brandschutzmaßnahmen der Stuttgarter Feuerwehr seien zu realisieren. Auf die Frage nach den zusätzlichen Kosten, die möglicherweise den vereinbarten Rahmen sprengen, sagte Geißler: „Das ist nicht Gegenstand der Schlichtung.“ Darüber habe die Politik zu entscheiden.