Anfang nächster Woche laden die Parkschützer Mitstreiter zur zwischenzeitlich 205. Montagsdemo ein – die spannende Frage dabei ist: wohin? Im Ordnungsamt wird am Mittwoch über den Standortwechsel der Demos gegen Stuttgart 21 diskutiert.

Stuttgart - Anfang nächster Woche laden die Parkschützer alle interessierten Bürger und Mitstreiter zur zwischenzeitlich 205. Montagsdemo – die spannende Frage dabei ist: wohin? Die Organisatoren selbst propagieren in ihrer Einladung nach wie vor den Stuttgarter Hauptbahnhof als Versammlungsort. Die Stadtverwaltung wiederum will den wöchentlichen Aufmarsch vors Rathaus auf den Marktplatz verlagern, und das nach Möglichkeit schon beim nächsten Mal.

 

Kurz vor dem Jahreswechsel hatte das Ressort des Ordnungsbürgermeisters Martin Schairer daher ein Kooperationsgespräch mit den Organisatoren der Demo angekündigt, zu dem es nun am Mittwochabend im Stuttgarter Ordnungsamt kommen wird. Dazu geladen wurde unter anderem Carola Eckstein von den Parkschützern, die zuletzt als Versammlungsleiterin die Verantwortung für jene Montagsdemos hatte, bei denen die Teilnehmer die vorgeschriebene Route verlassen hatten. Sie hat ihre Teilnahme zugesagt, wird aber offenbar in Begleitung eines Rechtsanwalts kommen. Die Interessen der Stadt vertritt Gerald Petri, Sicherheitschef im Ordnungsamt. Zudem schickt die Polizei zwei hochrangige Führungskräfte und auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart wird mit einem Vertreter an den Gesprächen über den künftigen Austragungsort der Montagsdemos teilnehmen.

Stadt plädiert weiter für den Marktplatz als Versammlungsort

Der Standpunkt der Stadtverwaltung ist dabei klar und bereits mehrfach formuliert worden: „Der Marktplatz hat für uns als Versammlungsort erste Priorität“, betont Stadtsprecher Sven Matis. Ziel der Gespräche sei, im Einvernehmen mit den Organisatoren nach den vielen Aufzügen vor dem Hauptbahnhof die Versammlung künftig auf dem Marktplatz beginnen zu lassen. Daran anschließend wäre ein Aufzug Richtung Bahnhof denkbar. Zu besprechen sei zudem, ab wann der Marktplatz als Startpunkt genutzt werden könne.Für eine Verlegung der wöchentlichen Kundgebung spricht sich auch die Stuttgarter Polizei aus, bei der jeden Montag rund 27 000 Euro Kosten für die „Begleitung“ der Veranstaltung entstehen. Aus verkehrlicher Sicht sei ein Wechsel auf den Marktplatz sehr zu begrüßen, so ein Polizeisprecher auf Anfrage. Die Blockaden vor dem Bahnhof hätten jeden Montag teils erhebliche Auswirkungen auf den abendlichen Berufsverkehr, unter anderem seien auch Linienbusse und Taxis betroffen.

Die Stuttgart-21-Gegner selbst sind sich in der Standortfrage uneins. Ein Teil der regelmäßigen Montagsdemonstranten hält den Marktplatz für eine gute Wahl, wobei diese Fraktion wohl in der Minderheit ist. Die überwiegende Mehrheit besteht indes sen auf ihrem Recht, vor dem Hauptbahnhof als Ort des Geschehens zu demonstrieren. Welche Haltung die Parkschützer nun in den Gesprächen mit der Stadt vertreten, war am Dienstag nicht zu erfahren.