Am Donnerstag wird die Erörterungsverhandlung zum Thema Grundwasserentnahme fortgesetzt. Auch Themen wie Lärm, Erschütterungen und verkehrliche Belange werden bei diesem Treffen zur Sprache kommen.

Stuttgart - Am Donnerstag geht die Erörterung über das Grundwassermanagement in die letzte Runde. Im Kongresszentrum der Messe auf den Fildern wird von 9 Uhr an über die Themen Lärm, Erschütterungen und verkehrliche Belange gesprochen. Dieser Tagesordnungspunkt war auf der fünftägigen Erörterungsverhandlung Mitte September nach Ansicht des federführenden Regierungspräsidiums nicht ausreichend besprochen worden.Das erneute Genehmigungsverfahren ist nötig geworden, weil die Bahn für die S-21-Arbeiten im Talkessel, vor allem für den Bau des Trogs des neuen Tiefbahnhofs, mehr Grundwasser abpumpen will als ursprünglich geplant. Eine Entnahme von drei Millionen Kubikmeter war bereits genehmigt worden, jetzt geht es aber um mindestens 6,8 Millionen Kubikmeter. Zudem hat die Bahn ein flexibles Wasserrecht beantragt, das ihr erlaubt, punktuell, etwa nach starkem Regen oder schwankendem Grundwasserstand, höhere Mengen abzupumpen. Die Planänderung bezieht sich auf die Arbeiten für den Tiefbahnhof, aber auch für Tunnels nach Feuerbach/Bad Cannstatt und Unter-/Obertürkheim.

 

Bahn erwartet Entscheidung bis September 2014

Eine erste Erörterungsverhandlung war wegen Befangenheit des Versammlungsleiter abgebrochen worden, die zweite wurde um einen Tag verlängert. Danach forderte die Bahn, die Erörterung zu beenden, Umweltverbände wie der BUND pochten auf eine Fortsetzung. Mitte November entschied das Regierungspräsidium, noch einen Tag – eben am 12. Dezember – zu verhandeln. Die Behörde will die Erörterung am Donnerstag beenden, auch wenn damit zu rechnen ist, dass – zumindest zu Beginn – erneut Rechts- und Verfahrensfragen im Mittelpunkt stehen werden. Umstritten waren in der Erörterung bisher vor allem der Grund- und Mineralwasserschutz und die Standsicherheit der Gebäude.Aufgabe des Regierungspräsidiums ist es, das Anhörungsverfahren durchzuführen und die Argumente in einem Bericht an das Eisenbahnbundesamt darzustellen und zu bewerten. Über die Genehmigung entscheidet das Eisenbahnbundesamt. Die Bahn erwartet diese Entscheidung nach Unterlagen der jüngsten Lenkungskreissitzung bis zum September 2014.