Laut einem Medienbericht wird in einem Gutachten für das Bundesumweltamt empfohlen, auf Stuttgart 21 zu verzichten.

Stuttgart - In einem Gutachten für das Umweltbundesamt wird nach einem Bericht der Online-Ausgabe der Wochenzeitung "Zeit" " empfohlen, auf das Vorhaben zu verzichten. Denn große Bauvorhaben der Bahn, zu denen die Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs unter die Erde und die Anbindung an die künftige Schnellbahntrasse nach Ulm zählen, nützten dem Güterverkehr fast nichts. Ein Sprecher des Umweltbundesamtes bestätigte der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch, dass die Expertise vorliege. Ihr Ziel sei es, zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten für den Schienengüterverkehr zu suchen. Die Grünen im Landtag sehen sich in ihrer Kritik an dem Bahnprojekt bestätigt und forderten erneut ein Moratorium.

Eilantrag gegen Abriss zurückgewiesen


Unterdessen mussten die Stuttgart-21-Kritiker eine weitere juristische Niederlage einstecken. Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart lehnte einen Eilantrag auf einen Stopp der Abrissarbeiten am Nordflügel des Hauptbahnhofs ab. Geklagt hatte Peter Dübbers, der Enkel des Bahnhofsarchitekten Paul Bonatz. Er sieht in dem Abriss des Seitenflügels die "Amputation" des Bauwerkes seines Großvaters, von dem er die Urheberrechte geerbt hat.

Dübbers wollte mit der einstweiligen Verfügung erreichen, dass sie gestoppt werden, bis im Berufungsverfahren über die Rechtmäßigkeit des Teilabrisses entschieden wird. Das Landgericht Stuttgart hatte die Klage von Dübbers gegen den Teilabriss am 20. Mai abgelehnt.

Dübbers hat zu lange gewartet


Dagegen hatte er am 23. Juni Berufung eingelegt, die er einen Monat später begründete. Am 5. August stellte er dann nach Angaben des OLG einen Antrag auf einstweilige Verfügung, um die Arbeiten aufzuhalten. Mit diesem Antrag habe Dübbers aber zu lange gewartet, befanden die Richter. Die Dringlichkeit für eine Eilentscheidung habe damit nicht mehr vorgelegen.