Mit aufwendigen Mitteln wurde das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Haus der Bundesbahndirektion in Stuttgart für das Bahnprojekt Stuttgart 21 untergraben. Kostenpunkt: 50 Millionen Euro.

Stuttgart - Zum Bau des neuen Bahntunnels für Stuttgart 21 hat die Deutsche Bahn mit aufwendigen Arbeiten ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude gesichert. Wie der verantwortliche Projektleiter Michael Pradel am Donnerstag erläuterte, wurde das Haus der ehemaligen Bundesbahndirektion untergraben, um den darunter geplanten Eisenbahntunnel bauen zu können. Die Teilmaßnahmen sollen insgesamt 50 Millionen Euro kosten. Sie sollen bis 2019 abgeschlossen sein. Wegen des Denkmalschutzes hatte die Stadt Stuttgart einen Abriss des Gebäudes abgelehnt. Dies hätte laut Bahn den Tunnelbau am Nordkopf des Hauptbahnhofs deutlich vereinfacht und die Kosten auf etwa 4 Millionen Euro gesenkt.

 

Gebäude wiegt 17 000 Tonnen

Um das 17 000 Tonnen schwere Gebäude an der Stelle für den Tunnelbau abfangen zu können, wurden Mikropfähle in den Boden getrieben und mit speziellen Balken unterbetoniert. Dann konnte die gesamte Fläche unterhalb des Gebäudes etwa zwei Meter ausgehoben werden. Dort wurde im Anschluss eine Abfangplatte errichtet, die das Bauwerk trägt. Darunter wird nun die Erde 10 Meter tief ausgegraben. „Aufgrund der Lasten und Kräfte, mit denen wir arbeiten, ist das für uns jeden Tag eine echte Herausforderung“, sagte Projektleiter Pradel. Die Arbeiten für das Tunnelsystem werden ihm zufolge zudem erschwert, da im Untergrund die Stadtbahnlinie U 12 verläuft.

Beim umstrittenen Projekt Stuttgart 21 soll der bisherige Stuttgarter Kopfbahnhof durch eine unterirdische Durchgangsstation ersetzt werden. Zudem ist eine Schnellbahnstrecke nach Ulm im Bau. Für den Bahnhofsumbau werden insgesamt bis zu 6,5 Milliarden Euro veranschlagt.

Die zehn wichtigsten Fakten zu Stuttgart 21 sehen Sie im Video: