Beim Spitzentreffen zwischen OB Fritz Kuhn und Bahnvorstand Volker Kefer im Rathaus wird es am Dienstag vor allem um die Mehrkosten bei Stuttgart 21 gehen. Zudem soll der nächste Lenkungskreis vorbereitet werden.

Stuttgart - Am späten Mittwochabend hat Fritz Kuhn von einem Treffen mit Volker Kefer noch nichts gewusst, seit Donnerstag steht der Termin aber fest: Das Stadtoberhaupt wird das Bahn-Vorstandsmitglied am Dienstagvormittag nächster Woche im Rathaus empfangen. Thema der Unterredung werden die Mehrkosten beim Projekt Stuttgart 21 sein. Zudem will Kefer laut Bahn-Sprecher noch weitere Politiker zu „Arbeitstreffen“ aufsuchen, bei denen auch der Lenkungskreis am 28. Februar vorbereitet werden soll.

 

Innerhalb der Bahn wächst offenbar die Kritik am Vorgehen von Technikvorstand Kefer. Nicht nur vom Aufsichtsrat würden dem Manager erhebliche Versäumnisse angekreidet, heißt es in den Führungsetagen des Staatskonzerns. So habe Kefer bereits im Sommer die Ergebnisse der Kostenüberprüfung gekannt, diese aber erst im Dezember offiziell mitgeteilt. Zudem habe er entgegen den Vorgaben des Aufsichtsrats bisher nicht mit den Projektpartnern über die ungeklärte Gesamtfinanzierung des Bahnprojekts verhandelt.

IG Bürger appellieren an Stadt und Land

Die IG Bürger für Baden-Württemberg, ein Zusammenschluss von Projektbefürwortern, appelliert an die Vertreter von Stadt und Land. „Wir fordern von Fritz Kuhn und von Winfried Kretschmann sowie von Winfried Hermann als Verkehrsminister, dass sie ihre private Meinung zu Stuttgart 21 zu Hause lassen“, so Sebastian Heinel, der Vorsitzende der IG Bürger. „Die Zeichen aus der Landespolitik, die Resolution des Stuttgarter Gemeinderats und die jüngsten Umfragen zum Projekt sind eine klare Handlungsanweisung für die obersten Repräsentanten von Stadt und Land.“

Das Gespräch mit Verkehrsminister Hermann (Grüne) soll am Montag stattfinden. Das Land lehnt die Übernahme weiterer Kosten strikt ab und sieht die Bahn in der Verantwortung.