Mit dem sogenannten dritten Gleis würden auf den Fildern künftig insgesamt fünf Bahnsteigkanten zur Verfügung stehen – zwei in der S-Bahnstation, zwei im Flughafenbahnhof, eine am dritten Gleis. Die Zahl der Bahnsteige gilt Experten als Gradmesser für die Flexibilität eines Haltepunkts.

 

Filderbahnhof Plus: Bei dieser Variante würden sich Fern- und Regionalzüge den neuen Halt unter der Messepiazza (DB) teilen, der S-Bahn-Halt bliebe für die S-Bahn reserviert. Diese Option erhielt beim Filderdialog die zweitmeisten Stimmen hinter dem Beibehalt der Gäubahn auf der Stuttgarter Panoramastrecke, was aber die Projektpartner von vornherein abgelehnt haben.

Der Filderbahnhof Plus wiederum sei die einzige Variante, die in der vorliegenden Form direkte Verbindungen von der Gäubahn in Richtung Neckartal ermögliche. „Beim Nutzen liegen alle drei Varianten recht dicht beieinander, beim Aufwand nicht“, sagt ein Fachmann. Es gelte nun abzuwägen, wie zukunftsträchtig die einzelnen Optionen und wie groß die Eingriffe beim Bau und Betrieb in den Bestand am Flughafen und in die landwirtschaftlichen Flächen der Umgebung sind.

Reaktionen Für die Stadt Leinfelden-Echterdingen, auf deren Markung der Löwenanteil der Planungen spielt, zeigt sich deren OB Roland Klenk (CDU), erfreut „über die Bewegung in der Sache“ – explizit auch über das Engagement des Landesverkehrsministers. Eine Päferenz habe er nicht, sagt Klenk. Jede Lösung müsse aber einen störungsfreien Betrieb von Nah- und Fernverkehr gewährleisten sowie weiteres Wachstum auf der Schiene nicht verbauen.

Die Option „Drittes Gleis“

Die Variante mit einer Ostumfahrung der Messe scheint komplizierter. Züge von Stuttgart in Richtung Gäubahn hielten im Flughafenbahnhof unter der Messepiazza, fahren in eine 270-Grad-Schleife, umrunden das Messeparkhaus und kreuzen dabei zweimal die Autobahn und die Schnellfahrstrecke Stuttgart-Ulm. Westlich der B 27 schließt diese Variante an die S-Bahngleise Richtung Rohrer Kurve an.

Erste Bewertungen Bahnexperten zeigen sich zurückhaltend bei der Einordnung der neuen Optionen. Keine davon dränge sich uneingeschränkt auf. Die Ostumfahrung reduziere immerhin jenen Gleisabschnitt, den S-Bahnen und Züge des Fern- und Regionalverkehrs gemeinsam nutzen, um ein bis zwei Kilometer. Die Schleife rund um die Messe verlängert aber die Fahrzeit nach Schätzungen um zwei bis drei Minuten.

Bahnexperten bleiben zurückhaltend

Mit dem sogenannten dritten Gleis würden auf den Fildern künftig insgesamt fünf Bahnsteigkanten zur Verfügung stehen – zwei in der S-Bahnstation, zwei im Flughafenbahnhof, eine am dritten Gleis. Die Zahl der Bahnsteige gilt Experten als Gradmesser für die Flexibilität eines Haltepunkts.

Filderbahnhof Plus: Bei dieser Variante würden sich Fern- und Regionalzüge den neuen Halt unter der Messepiazza (DB) teilen, der S-Bahn-Halt bliebe für die S-Bahn reserviert. Diese Option erhielt beim Filderdialog die zweitmeisten Stimmen hinter dem Beibehalt der Gäubahn auf der Stuttgarter Panoramastrecke, was aber die Projektpartner von vornherein abgelehnt haben.

Der Filderbahnhof Plus wiederum sei die einzige Variante, die in der vorliegenden Form direkte Verbindungen von der Gäubahn in Richtung Neckartal ermögliche. „Beim Nutzen liegen alle drei Varianten recht dicht beieinander, beim Aufwand nicht“, sagt ein Fachmann. Es gelte nun abzuwägen, wie zukunftsträchtig die einzelnen Optionen und wie groß die Eingriffe beim Bau und Betrieb in den Bestand am Flughafen und in die landwirtschaftlichen Flächen der Umgebung sind.

Reaktionen Für die Stadt Leinfelden-Echterdingen, auf deren Markung der Löwenanteil der Planungen spielt, zeigt sich deren OB Roland Klenk (CDU), erfreut „über die Bewegung in der Sache“ – explizit auch über das Engagement des Landesverkehrsministers. Eine Päferenz habe er nicht, sagt Klenk. Jede Lösung müsse aber einen störungsfreien Betrieb von Nah- und Fernverkehr gewährleisten sowie weiteres Wachstum auf der Schiene nicht verbauen.

Ermutigend oder nur neue Murks-Varianten?

Auch am Flughafen findet man die jüngsten Entwicklungen „im hohen Maß ermutigend“, wie ein Sprecher sagt. Die Flughafengesellschaft weist aber darauf hin, dass sie Wert auf die gemeinsame Inbetriebnahme von Schnellfahrstrecke und Flughafenanbindung legt.

Für die Schutzgemeinschaft Filder sind die von Hermann vorgelegten Überlegungen nur „neue Murks-Varianten“. Steffen Siegel, Vorsitzender der Vereinigung, fragt sich: „Sind die denn alle durchgeknallt.“ Mit dem „Herumdoktern“ sei „das System auf den Fildern insgesamt so niemals zu retten“. Die Schutzgemeinschaft macht sich abermals für den Erhalt der Gäubahn über die Panoramstrecke stark und eine Umsteigemöglichkeit in Vaihingen.

Der Regionalpräsident zeigt sich zufrieden

Der Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) wird auf dem Treffen in Berlin die Mehrheitsposition der Regionalversammlung vertreten – und die heißt: Filderbahnhof Plus, für den die Region auch zu einer Mitfinanzierung bereit wäre. Diese Lösung garantiere einerseits, dass die S-Bahn weiterhin pünktlich verkehre, andererseits biete sie die Zukunftsmöglichkeit einer Direktverbindung vom Kreis Böblingen ins Neckartal. Aber auch er ist „sehr zufrieden“ damit, dass „alle auf einen pragmatischen Kurs“ eingeschwenkt seien.

Er werde sich keinem Vorschlag widersetzen, der ähnliches leiste wie der Filderbahnhof Plus, aber sowohl kostenmäßig als auch zeitlich besser zu realisieren sei. Bopp macht klar, dass die Region sich nur dann an den Kosten beteiligen werde, wenn die Variante einen Zusatznutzen hätte für den Regionalverkehr. Bei der dreigleisigen Lösung sei dies aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen. „Eine Lösung, die nur die Pünktlichkeit für die S-Bahn garantiert, werden wir nicht mitfinanzieren“, betont er. Dies sei laut Vertrag allein Aufgabe der Bahn. Er hoffe, dass in dem Gespräch die Zahl der Varianten verringert werden könne, die dann von der Bahn näher untersucht werden müssten.

Die Stadt Stuttgart möchte die Varianten nicht kommentieren und verweist auf das Spitzentreffen in Berlin.