Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Welche Bedingungen gelten?

 

Die aktuelle Kapazität des alten Stuttgarter Hauptbahnhofs wird auf 37 Züge in der Spitzenzeit während des morgendlichen Berufsverkehrs beziffert. Vom neuen Bahnhof wird erwartet, dass ihn 49 Züge binnen einer Stunde problemlos passieren können. Dies würde einem Leistungszuwachs von etwas mehr als 30 Prozent entsprechen. Bahnexperten betonen jedoch, dass dies keineswegs der maximalen Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 entspreche. "49 Züge in der Stunde sind noch lange nicht das Ende der Fahnenstange", sagt einer der S-21-Planer. Die Bahn hatte dem Stresstest zunächst einen "produktionsorientierten" Fahrplan zugrunde gelegt - die Züge sollten so fahren, dass möglichst wenig Störungen entstehen. Die neue Landesregierung beharrte jedoch auf einem "angebotsorientierten" Fahrplan, was eher der Realität entspricht. Sie drang darauf, die kompletten Linienverläufe der Züge in Betracht zu ziehen und nicht bloß die Abläufe im Bahnhof selbst. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass dort nicht nur ICE verkehren, sondern stündlich 26 Nahverkehrszüge, wie dies in einem Konzept für 2020 vorgesehen ist, das die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg gemeinsam mit SMA erstellt hat. Die zusätzlichen Züge sollten "in einem sinnvollen Verhältnis zum Fahrplanangebot des Grundtaktes gleichmäßig verteilt werden" auf die jeweiligen Linien, die ins Umland führen. So lautete die Vorgabe des Verkehrsministers Winfried Hermann. Die Bahn hat diese Kriterien nach eigenen Angaben komplett berücksichtigt.