Die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben bei ihrer Montagsdemo erneut gegen die Auflagen der Landeshauptstadt verstoßen – und dabei am letzten Tag vor Heiligabend ein Verkehrschaos rund um den Hauptbahnhof verursacht.

Stuttgart - Die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben bei ihrer Montagsdemo erneut gegen die Auflagen der Landeshauptstadt verstoßen und dabei am letzten Tag vor Heiligabend ein Verkehrschaos rund um den Hauptbahnhof verursacht. Anstatt sich in der angrenzenden Lautenschlagerstraße zu versammeln und von dort loszulaufen, strömten um 18 Uhr Hunderte von Demonstranten mit lautem Getriller und Getrommel auf die Schillerstraße und den Arnulf-Klett-Platz. Anschließend marschierten sie entgegen der Anweisungen auf den stadtauswärtigen Fahrbahnen die Theodor-Heuss-Straße Richtung Rotebühlplatz hinauf, die von der Polizei in beiden Richtungen gesperrt wurde.

 

Zuvor hatten die Einsatzkräfte mehrfach versucht, die Demonstranten per Lautsprecherdurchsage von der Straße und auf den richtigen Weg zu bringen, was allerdings nur ein Pfeifkonzert zur Folge hatte. Lediglich ein kleiner Teil der geschätzten 1300 Projektgegner hielt sich laut Polizei an die Anordnung und die zugewiesene Route zum Kundgebungsort am Kronprinzplatz. Die Polizei habe die Verstöße gegen die Auflagen dokumentiert und Beweise gesichert, erklärte Polizeisprecher Stefan Keilbach auf Anfrage. Dieses Material werde in den nächsten Tagen ausgewertet.

Mit einem Verfahren wird unter anderem wohl auch die Versammlungsleiterin Carola Eckstein rechnen müssen, die kurz vor Beginn der Demonstration vom Einsatzleiter der Polizei noch einmal darauf hingewiesen worden war, dass sie die Verantwortung für den Protestzug hat. Die Parkschützerin war bereits nach der vergangenen Montagsdemo, bei der sich die Teilnehmer ebenfalls nicht an die städtischen Auflagen gehalten hatten, angezeigt worden. Die Organisatoren selbst sehen sich für die Verstöße indes nicht verantwortlich, wie der Sprecher Matthias von Herrmann betont. Auf den Flyern sei beschrieben, was angemeldet ist. Es sei nicht die Schuld der Versammlungsleiterin, wenn die Demonstranten sich nicht daran halten.