Unstimmigkeiten bei den S21-Gegnern: Das Aktionsbündnis hat entschieden, dass dem Sprecherrat keine Grünen-Politiker mehr angehören sollen.

Stuttgart - Im Lager der Stuttgart-21-Gegner gibt es offenbar Unstimmigkeiten über die weitere Strategie im Kampf gegen das milliardenschwer Bahnhofsprojekt. Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 hat nach Informationen der Stuttgarter Zeitung auf einer Klausurtagung am Wochenende mehrheitlich beschlossen, das künftig keine Grünen-Politiker mehr dem Sprecherrat des Bündnisses angehören sollen. Offiziell begründet wurde dies damit, dass die Partei nun den Mehrheitspart in der Landesregierung stelle.

 

Zum neuen Spitzentandem der Gegner wurden die Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Brigitte Dahlbender sowie der Stuttgarter SÖS-Stadtrat Hannes Rockenbauch gekürt. Die Grünen-Regionalrätin Irmela Neipp-Gereke und BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeiffer gehört dem Gremium nicht mehr an. Beobachter deuten die neue Struktur auch als Misstrauensvotum gegenüber der Ökopartei. Allerdings gab es offenbar auch parteiintern Stimmen, die vor dem riskanten Spagat zwischen außerparlamentarischer Opposition und Regierungsverantwortung gewarnt hatten.