Wolfgang Dietrich, der Sprecher des Projekts Stuttgart 21, warnt davor, die Schlichtung zu einer unendlichen Geschichte werden zu lassen.

Stuttgart - Aufruf zur Akzeptanz: Knapp zwei Wochen vor der geplanten Präsentation des Leistungstests von Stuttgart 21 fordert Projektsprecher Wolfgang Dietrich von der neuen grün-roten Landesregierung, das dann vorliegende Gutachten anzunehmen. Die Bahn habe sich bereit erklärt, eventuelle Nachbesserungen an der Infrastruktur, die von den Gutachtern des Verkehrsplanungsbüros SMA gefordert werden, anzunehmen, sagte Dietrich am Donnerstag in Stuttgart. Es könne nicht sein, dass die Schlichtung zu einer niemals endenden Geschichte werde.

 

Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Bahn davon ausgeht, den von Schlichter Heiner Geißler geforderten Leistungstest für den neuen Tiefbahnhof zu bestehen. Das Verkehrsplanungsbüro SMA bewertet derzeit den sogenannten Stresstest. Am Donnerstagmorgen hatte der Südwestrundfunk jedoch gemeldet, dass der Stresstest wohl nicht in allen Punkten bestehen werde. An einigen Ergebnissen hätten die Gutachter noch Zweifel. Wolfgang Dietrich sieht die Kritik des Gutachters sma am Stresstest gelassen. „Das ändert nichts an der Sicht der Bahn, dass sie den Test bestanden hat“, sagte Dietrich. Es handele sich bei den Kritikpunkten um einen veralteten Arbeitsstand, der mittlerweile aufgearbeitet worden sei, erläuterte Dietrich am Donnerstag in Stuttgart.

Im zufolge sei es noch unklar, ob die geforderten Notfallkonzepte bei der Präsentation der von der SMA überprüften Stresstestergebnisse am 14. Juli diskutiert würden. Er äußerte auch Zweifel, dass in der vierstündigen Veranstaltung alle komplexen Themen abgehandelt werden könnten. Die sma-testierten Resultate sollen den Projektträgern am 11. Juli übermittelt werden.

Dietrich hielt überdies an der Darstellung fest, Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sei von der Bahn umfänglich informiert worden. Bei einer Sitzung des Arbeitskreises Stresstest am 16. Juni mit Vertretern des Verkehrsministeriums sei die gesamte Betriebssimulation der Bahn vorgestellt worden. Hermann hatte die aus seiner Sicht ungenügenden und nicht nachvollziehbaren Informationen durch die Bahn kritisiert.

Anfang kommender Woche will die Bahn ihre Bauarbeiten am Grundwassermanagement fortsetzen. Nach Auseinandersetzungen an der Baustelle waren sie unterbrochen worden.