Am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs wurden am Freitagabend Bauzäune errichtet. Ein massives Polizeiaufgebot begleitete die Aktion.

Stuttgart - Was von den Planern des Bahnprojekts Stuttgart 21 und der Polizei als Überraschungscoup gedacht war, hat sich am Freitagabend vor dem Hauptbahnhof zu einer handfesten Protestaktion und einem massiven Polizeieinsatz ausgeweitet. Rund 300 Demonstranten haben am Samstagmittag in der Stuttgarter Innenstadt erneut gegen das umstrittene milliardenteure Bahnprojekt Stuttgart 21 protestiert.



In einer Nacht-und-Nebel-Aktion sollte am Freitagabend vor dem Nordflügel des Bahnhofs eigentlich überraschend schnell ein meterhoher Metallzaun errichtet werden, wohl, um nach den Zwischenfällen vom vergangenen Montag weitere Besetzungen des leer stehenden Gebäudetrakts seitens der Projektgegner zu verhindern und demnächst mit dem umstrittenen Abriss des Flügels beginnen zu können.

Doch bevor die Baufirma, die zusammen mit der Polizei gegen 20.45 Uhr vor dem Bahnhof vorgefahren war, damit richtig beginnen konnte, hatte sich dort schon eine Vielzahl von Stuttgart-21-Gegner versammelt, alarmiert durch E-Mails und Telefonketten. Mit Transparenten und Trillerpfeifen bewaffnet blockierten die Aktivisten den Eingang des Bahnhofs, die knapp 150 Einsatzkräfte der Polizei, die noch eine zusätzliche Hundertschaft in Reserve hatte, beschränkten sich zunächst aber darauf, den Bereich vor dem Nordflügel freizuhalten.