Zum offiziellen "Beginn" der Bauarbeiten am Stuttgarter Tiefbahnhof kamen am Dienstag rund 500 Stuttgart-21-Gegner an der Baustelle zusammen. Sie haben für den ganzen Tag verschiedene Protestaktionen angekündigt. Laut Projektsprecher Dietrich markiert der Dienstag keinen Baustart.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Die Bauarbeiten für die erste Grube des Bahnhofstrogs von Stuttgart 21 haben am Dienstag offiziell begonnen. 500 bis 600 Projektgegner protestierten lautstark gegen die Arbeiten. Aus ihrer Sicht sind zahlreiche technische Fragen nicht geklärt und Genehmigungen nicht erteilt. 

 

Die ersten Tiefbauarbeiten finden im Bereich des ehemaligen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) statt. In der Bahnplanung trägt die Baugrube die Ziffer 16. Laut Ottmar Bögel vom ausführenden Unternehmen Züblin werden sich die Arbeiten an dem Loch bis in den Mai 2016 hinziehen. In 18 verschiedenen Bauabschnitten entsteht eine gut 80 Meter breite, 50 Meter lange und gemessen am der heutigen Geländeoberkante 16 Meter tiefe Grube. Insgesamt 100 000 Tonnen Aushub fallen alleine an dieser Stelle an.

360-Grad-Rundblick vom Bahnhofsturm über die Großbaustelle:

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In der Folge geht die Bahn noch drei weitere der insgesamt 25 Baugruben an. Eine davon befindet sich an der Jägerstraße und bildet den nordwestlichen Abschluss der Talquerung. Die beiden anderen Gruben liegen links und rechts der Willy-Brandt-Straße. Mit Blick auf die Fertigstellung des Bahnhofstrog sagte Bögel, man habe bereits vorhandene Zeitpuffer in Anspruch genommen, der Zeitplan bis zu Fertigstellung sei knapp aber zu schaffen.

Für Projektsprecher Wolfgang Dietrich markiert der heutige Tag keinen Baustart. „Wir arbeiten bereits seit anderthalb Jahren im Mittleren Schlossgarten und am bestehenden Kopfbahnhof“. Alle Maßnahmen dienten dem neuen Durchgangsbahnhof. Der soll 2021 in Betrieb gehen und bis zu 6,5 Milliarden Euro kosten.
 

In dieser Übersichtskarte zeigen wir, an welchen Stellen derzeit wegen des Bahnprojekts Stuttgart 21 gebaut wird:


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