An einer Straße im Stadtbezirk Nord haben sich Häuser beim Tunnelbau für Stuttgart 21 gesenkt. Die Bahn verweist auf eingehaltene Grenzwerte. Eigentümer an der selben Straße wollen der Bahn unterdessen untersagen, unter ihren Grundstücken zu bauen.

Stuttgart - Beim Bau des S-21-Tunnels, der den Tiefbahnhof mit Bad Cannstatt verbindet, ist es im Bereich der Frühlingshalde im Norden zu Setzungen an Gebäuden gekommen. Rudi Röder von den Netzwerken Killesberg berichtete bei einer Veranstaltung am Mittwochabend, dass sich Häuser bis zu 18 Millimeter gesenkt hätten. Dem widerspricht die Projektgesellschaft. Ein Sprecher gibt 13,5 Millimeter als Wert der stärksten Setzung an. Damit bewege man sich im prognostizierten Bereich. Entscheidender sei auch eher die Schiefstellung der Häuser, zu der es durch die Setzung kommen kann. Die Bahn sieht sich in diesem Fall noch ausreichend von den Grenzwerten entfernt. „Bei uns ist auch keine Schadensmeldung aus diesem Bereich eingegangen“, so der Sprecher.

 

Hausbesitzer im Clinch mit der Bahn

Grundstückseigentümer aus der Frühlingshalde hatten sich gegen die Untertunnelung gewehrt. Sie wollten eine entsprechende Vereinbarung nicht unterzeichnen und bezichtigten die Bahn, sich bereits unerlaubterweise unter ihrem Grundstück zu schaffen gemacht zu haben. Diesen Vorwurf nahmen sie in der Zwischenzeit zurück. Am Dienstag trafen sich die Parteien beim Regierungspräsidium (RP), da die Bahn eine sogenannte Besitzeinweisung beantragt hatte, die es ihr erlauben würde, auch ohne Einverständnis des Eigentümers den Tunnelbau voranzutreiben. „Die Parteien konnten sich nicht einigen“, erklärt RP-Sprecher Robert Hamm. Daher werde die Behörde einen Beschluss erlassen. Der Anwalt der Eigentümer kündigte an, eventuell weitere rechtliche Schritte gegen diesen Bescheid einzuleiten.