Der Konflikt um Stuttgart 21 bekommt eine persönliche Note: Bahnchef Rüdiger Grube bietet einem bisherigen Konkurrenten die Freundschaft an.

Stuttgart - Der Konflikt um das Bahnprojekt Stuttgart 21 bekommt eine persönliche Note: Nach monatelangem Streit über den neuen Tiefbahnhof hat Bahnchef Rüdiger Grube seinem bisherigen Kontrahenten, Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), die Freundschaft angeboten. „Das wichtige bei einer Freundschaft ist die ehrliche Absicht. Das spüre ich bei uns beiden“, sagte Grube der „Bild am Sonntag“.

 

Kretschmann reagierte in dem Doppelinterview jedoch zurückhaltend: „Jetzt überhöhen wir nicht gleich die Dinge. Ich will mit Herrn Grube in der Sache partnerschaftlich zusammenarbeiten. Wenn wir das hinbekommen, wäre ich vollkommen zufrieden. Ob sich daraus auch eine persönliche Freundschaft entwickelt, sehen wir dann.“ Weiter sagte Kretschmann: „Im Übrigen verstehen sich die Grünen als Bahn-Partei.“ Sie wolle, dass die Menschen mehr Bahn und weniger Auto fahren. „Der Bahnchef hat die Grünen immer 100 Prozent an seiner Seite, wenn es darum geht, den Bahnverkehr nach vorne zu bringen.“

Auch Lob hatte der Ministerpräsident für Grube übrig: „Ich schätze an Herrn Grube, dass er sein Geschäft mit Leidenschaft betreibt.“ Der Bahnchef zeigte sich von der Gradlinigkeit des Grünen-Politikers beeindruckt: „Ich schätze seine Verlässlichkeit und klare Linie, die Herr Kretschmann vor und nach der Wahl vorlebt.“