Gerlinde Kretschmann hat nicht wollen, jetzt tritt Tülay Schmid an. „Ich freue mich darauf, die Tunnelbauer und Bergarbeiter moralisch bei ihrer schwierigen Arbeit zu unterstützen“, sagte die Ehefrau von Finanzminister Nils Schmid (SPD) am Donnerstag.

Stuttgart - Mögen in den Augen zahlreicher Stuttgart-21-Kritiker viele Fragen zumal zum Bau der Eisenbahnröhre vom Hauptbahnhof hinauf zum Flughafen noch ungeklärt sein – nur beiläufig und pars pro toto darf an dieser Stelle das Schreckenswort Anhydrit eingeführt werden –, so handelt es sich dabei nunmehr nur noch um vorletzte Fragen, da seit Donnerstag die letzte Frage abschließend beantwortet ist: anstelle der zunächst angefragten, jedoch ablehnend reagierenden Ministerpräsidenten-Gattin Gerlinde Kretschmann übernimmt die Vizeministerpräsidenten-Gattin Tülay Schmid die ihr von Bahn-Chef Rüdiger Grube angetragene Patenschaft für den Fildertunnel.

 

Tülay Schmid will Tunnelbauer moralisch unterstützen

Laut einer vom Finanzministerium verbreiteten Erklärung sagte Frau Schmid: „Die Tunnelbauer und Bergarbeiter leisten eine wichtige und schwierige Arbeit. Ich freue mich darauf, sie moralisch bei ihrer Arbeit zu unterstützen.“ Sie habe das Projekt schon immer bejaht, und sie sei froh, „dass der Vorschlag meines Mannes, eine Volksabstimmung durchzuführen, den gesellschaftlichen Konflikt befriedet hat“. Das ist geschafft, nun muss Tülay Schmid nur noch den Berg befrieden. Leider liegen Volksabstimmungen über die Quellwirkung des Anhydrids derzeit noch außerhalb der Regelungskraft der Regierung.