Mehr als 200 mögliche Flächen hat die Bahn geprüft – und alle wieder verworfen. Die Umsiedlung von 5000 streng geschützten Eidechsen für Stuttgart 21 gestaltet sich problematisch.

Stuttgart - Die Umsiedlung von Tausenden Eidechsen für das Bahnprojekt Stuttgart 21 gestaltet sich schwierig. Wie die „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag) berichten, hat die Bahn nach eigenen Angaben dafür mehr als 200 mögliche Flächen geprüft, die aber alle verworfen werden mussten. „Wir werden weitere Umsiedlungen auch auf bahneigenes Gelände vornehmen“, sagte ein Projektsprecher dem Blatt. „Für die Umsiedlung der Tiere innerhalb der Gebietskulisse sehen wir nach intensiver Flächensuche jedoch keine Perspektive.“

 

5000 Eidechsen müssen umgesiedelt werden

Mindestens 5000 streng geschützte Eidechsen müssen demnach wegen der Bauarbeiten umgesiedelt werden. Eigentlich sollten sie in der sogenannten Gebietskulisse - also in der Stadt und angrenzenden Gebieten - umziehen. Die Bahn will nun eine Ausnahmegenehmigung beantragen, wie die Zeitung schreibt. Dem Bericht zufolge müssen die Eidechsen entweder raus aufs Land gebracht werden oder sie bleiben im Baufeld, was für die meisten wohl den Tod bedeuten würde.

Bei Umweltministerium und Regierungspräsidium (RP) hielt man sich zunächst bedeckt. Das Thema Artenschutz und Eidechsen sei „regelmäßig Gegenstand von Gesprächen“, teilte des Ministerium dem Blatt mit. Auch beim RP war demnach lediglich von Gesprächen zu dem Thema die Rede.

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