Nach den Vorwürfen der Bahn, bei dem gefundenen Käferkot handele es sich um einen Versuch, das Bahnprojekt Stuttgart 21 zu manipulieren, nimmt die Staatsanwaltschaft Stuttgart keine Ermittlungen auf.

Stuttgart - Die Vorwürfe der Deutschen Bahn wegen Betrugs mit Käfer-Kot beim umstrittenen Projekt Stuttgart 21 führen nicht zu Ermittlungen. „Die Prüfung ist abgeschlossen worden, weil wir keine Straftat sehen„, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. Seit Februar lagen Anzeigen vom Bahnkonzern und von zwei Bürgern aus dem Kreis der Stuttgart-21-Gegner vor, die sich von Verlautbarungen der Bahn persönlich zu Unrecht beschuldigt fühlten. Da kein Straftatbestand bestanden habe, so der Vertreter der Staatsanwaltschaft, könne es keine falschen Verdächtigungen geben. Zudem habe die Bahn niemanden persönlich der Manipulation bezichtigt.

 

Bahn vermutet Manipulation

Hintergrund sind Baumfällarbeiten für das Bahnprojekt in Stuttgart, bei denen in einer Baumhöhle eine Flasche mit Kot von Käfern gefunden worden war. Derselbe Kot war auch vor den zu fällenden Bäumen entdeckt worden. Sie galten als „Juchtenkäferverdachtsbäume“, für deren Rodung die Bahn eine EU-Genehmigung einholen musste. Denn der Juchtenkäfer ist streng geschützt. Die Bahn vermutet, dass ihre Fällarbeiten für das umstrittene Projekt Stuttgart 21 durch Manipulation behindert werden sollten. Der Konzern sieht sich als Opfer eines Betruges und macht Millionenverluste wegen artenschutzbedingten Zeitverzögerungen geltend.

Laut Staatsanwaltschaft ist dieses Delikt aber mit einer Bereicherunsabsicht beim Täter verbunden. Diese sei aber nicht erkannbar. Auch ideologische Gründe für das Ausbringen des Käferkots begründeten keine Straftat.